Schimmelpilzgifte: Bekanntes Ketchup rasselt im Öko-Test durch
Das bekannte Ketchup von Kraft Heinz ist Testverlierer in der Märzausgabe von Öko-Test. Laut den deutschen Konsumentenschützern überschreitet das Ketchup den EU-Richtwert für Alternariol-Schimmelpilzgifte und erreicht ein Vielfaches dieses Werts. Zell- und neuerdings auch Tierstudien weisen darauf hin, dass diese Schimmelpilzgifte das Erbgut schädigen können, so Öko-Test.
Zudem enthält Heinz mehr als 25 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Mit einer herkömmlichen Ketchup-Portion würde ein dreijähriges Kind bereits mehr als die Hälfte der Menge an Zucker aufnehmen, die die Weltgesundheitsorganisation für einen ganzen Tag empfiehlt.
Guter Geschmack braucht keinen übermäßigen Zucker, denn zwei Produkte überzeugten in allen Testkategorien und erreichten das Gesamturteil "sehr gut": das Bio-Ketchup von Zwergenwiese und das Penny Tomaten Ketchup.
Anbau und Produktion
Die Verbraucherschutz-Organisation kritisiert auch die Transparenz der Produktionsschritte: China ist mit Abstand der größte Paradeiser-Produzent weltweit und in Xinjiang, der Hauptanbauregion, arbeiten nach Angaben der Vereinten Nationen auch Zwangsarbeiter auf den Feldern. "Dass ausgerechnet der Marktführer keinerlei Bereitschaft zeigt, Angaben zu Lieferketten, Herkunft der Tomaten, Arbeitsbedingungen oder Umweltbemühungen zu machen, ist ein Armutszeugnis", so Kerstin Scheidecker von Öko-Test.
Besonders vorbildlich in Sachen Offenlegung der Lieferketten waren sechs Bio-Ketchup-Hersteller, die den Weg ihrer Paradeiser vom Feld bis zur Ketchupflasche offengelegt haben. In puncto ökologische und soziale Herstellungsbedingungen hätten sie im Schnitt ebenfalls die Nase vorne.
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