Pionier der "Neuen Wiener Küche": Kochlegende Werner Matt verstorben

Pionier der "Neuen Wiener Küche": Kochlegende Werner Matt verstorben
Ein wichtiger Wegbereiter der österreichischen Spitzenküche ist am Wochenende im 80. Lebensjahr verstorben.

Er galt als Pionier der "Neuen Wiener Küche" und brachte in den 1970er-Jahren die Nouvelle Cuisine nach Österreich: Wie am Wochenende bekannt wurde, ist Spitzenkoch Werner Matt im Alter von 80 Jahren verstorben.

Matt wurde im Tiroler Kematen geboren und absolvierte seine Lehre in der Tiroler Weinstube in Seefeld. Der Bub, so sollte es später einer seiner damaligen Ausbildner ausdrücken, war ein "Riesentalent". Nach seiner Ausbildung zog es Matt in die Schweiz und nach Frankreich. Nach seinem Militärdienst im Jahr 1968, bat ihn der Kemater Spitzenkoch Karl Hörmann für ihn im Hilton Istanbul zu arbeiten - es sollte der Beginn einer langjährigen Beziehung zu den Hilton Hotels werden.

Mit der Hilton-Gruppe folgten die Türkei, England, Kanada und schließlich Deutschland als Zwischenstopps, wo Matt als Küchenchef im Münchener Park Hilton Eckart Witzigmann kennenlernte. 1975 führte ihn seine Reise zurück nach Österreich: In Wien übernahm Matt als Executive Chef das damals größte Hilton-Hotel Europas mit über 600 Zimmern. In der "Rotisserie Prinz Eugen" führte er eine Brigade von 75 Köchen an und hob die heimische Kulinarik auf ein neues Niveau - und wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Zu seinem Team gehörten im Laufe der Jahre zahlreiche Spitzenköche wie Reinhard Gerer, Dieter Koschina und Christian Petz.

Koch des Jahres

1985 wurde er von Gault&Millau als Koch des Jahres ausgezeichnet; im Jahr darauf  übergab er die Leitung im Prinz Eugen an Eduard Mitsche und wurde Direktor der Gastronomie der Imperial Hotels. Das machte ihn unter anderem auch für den Goldenen Hirschen in Salzburg zuständig, nach einem Teilverkauf ging er in die Hilton-Gruppe zurück, für die er insgesamt über drei Jahrzehnte tätig war. 2005 ging Matt in Pension.

Im Laufe seines Lebens bekochte er unter anderem den US-Präsidenten Ronald Reagan und den französischen Präsidenten Charles de Gaulle, aber auch Sophia Loren, Sammy Davis jr. und viele mehr.

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