Das Gold des Waldes: Frühlings-Rezepte mit Morcheln

Teller mit Tagliatelle in Morcheln mit Sauce, daneben Geschirr und Parmesan mit Reibe, Rezeptfoto
Wenn alles grünt, zeigt sich auch die Morchel als „Gold des Waldes“. Der Pilz zählt zu den Lieblingen aller Gourmets.

Frühling. Alles neu. Das ist Spargel, das ist Kräutervielfalt, das ist zartes Blattgrün. Und ein Pilz, der dagegen alt aussieht. Verschrumpelt, einem Schwamm ähnelnd.

Die Morchel. Eine Delikatesse, die sich zeigt, wenn der Frühlingsregen die Wiesen und Auen durchfeuchtet, meist zur Zeit der Apfelblüte, so das Wetter nicht gerade verrücktspielt. Morcheln finden sich bis in den Frühsommer hinein, im Laub, in der Nähe von Eschen, sogar in den Parks. Mit der hochgiftigen Frühlings-Lorchel verwechselt man sie besser nicht. Wer nicht selbst sucht, findet sie am besten auf dem Markt – teuer, aber die Versuchung wert. „Gold des Waldes“ werden Morcheln unter Pilzliebhabern genannt.

Huhn mit Morcheln und Sahnesauce in einem Bräter serviert, mit Schöpflöffel und einem Geschirrtuch

Huhn mit Morcheln und Schlagobers-Sauce

Sowohl die Speise- als auch die Spitzmorchel schmeckt intensiv und erdig, der komplexe Geschmack erinnert an Trüffel. Je kleiner, desto aromatischer. Roh geht gar nichts, nur gekocht sind sie ungiftig. 15 Minuten sollten Morcheln erhitzt werden, damit sie gut genießbar sind. Aber dann sind die Kochkünstler entfesselt: Morcheln passen perfekt ins Risotto, zu Spargel sowieso, zu jeder Art von frischem Frühlingsgrün, man kann sie in Rindsrouladen packen oder zu Saucen verarbeiten.

Teller mit Tagliatelle in Morcheln mit Sauce, daneben Geschirr und Parmesan mit Reibe, Rezeptfoto

Tagliolini mit Morcheln: Dazu passt grüner Salat und frisches Weißbrot

Der legendäre Spitzenkoch Eckart Witzigmann servierte sie in seinen Restaurants gefüllt – in Sherry-Sauce. Ein Klassiker.

In „Witzigmanns Welt“, seiner Kolumne im KURIER-Freizeit-Magazin, schrieb er 2011: 

Die Liste der wunderbaren Morchel-Gerichte ist lang. Meine Favoriten sind Morcheln in Verbindung mit Rührei oder Omelette, pochiertem Ei, Spinat, Spargel, Risotto, Morchelessenz unter der Blätterteighaube, oder immer wieder ein Höhepunkt: das legendäre ‚Leipziger Allerlei‘.

Um den feinen Geschmack der Morcheln hervorzuheben, sollte man allerdings auf Speck oder Knoblauch verzichten, Sie würden das zarte Aroma übertönen. Wär echt schad’ drum.

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