Dinosaurier hatten offenbar Federn

Andrey Atuchin, Kulindadromeus zabaikalicus
Ein neu entdeckter Pflanzenfresser konnte nicht fliegen und ist nur entfernt mit unseren heutigen Vögeln verwandt.

Eine in Sibirien neu entdeckte Dinosaurierart gibt Hinweise darauf, dass viele Dinosaurier Federn hatten - vielleicht sogar alle. „Federn könnten schon bei den frühesten Dinosauriern vorhanden gewesen sein“, erklären Pascal Godefroit vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften in Brüssel und seine Kollegen im Fachjournal „Science“.

Der im Südosten Sibiriens entdeckte Dinosaurier mit dem wissenschaftlichen Namen Kulindadromeus zabaikalicus war nur 1,5 Meter lang, ist ein Pflanzenfresser, ging auf zwei Beinen und gehört zur Gruppe der Vogelbeckendinosaurier. Diese sind jedoch nicht wie der Name vermuten lässt mit unseren heutigen Vögeln verwandt, sondern vielmehr mit zweibeinigen Fleischfressern wie dem Tyrannosaurus und Velociraptor.

Drei Arten von Schuppen, drei Formen von Federn

Das Forscherteam ordnet den Kulindadromeus zabaikalicus dem Mittel- bis Oberjura zu. Die Funde stammen aus einer Schicht, die etwa 144 bis 169 Millionen Jahre alt ist. Das Tier hatte der Beschreibung zufolge einen kurzen Schädel, lange Hinterläufe, kurze Vorderläufe und einen langen Schwanz. Mithilfe von gut erhaltenen Hautabdrücken konnten die Forscher drei unterschiedliche Arten von Schuppen und drei Formen von federartigen Strukturen identifizieren. Eine solche Urfederform sei bisher noch nie beschrieben worden.

Fliegen konnte der Kulindadromeus zabaikalicus damit trotzdem nicht. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Federn zunächst dem Wärmeschutz oder der Signalwirkung, etwa in der Paarungszeit, dienten.

Kommentare