Die sechs größten Gartenfehler

Die sechs größten Gartenfehler
Trotz hohen Pflegeaufwands entsteht kein Paradies vor der Terrassentüre. Die häufigsten Ursachen.

1. Falsch gießen

Die sechs größten Gartenfehler
An isolated image with a watering can

Ohne Wasser kein Leben – auch im Garten hat diese Aussage ihre Berechtigung. Fast jede Pflanze ist durstig und gedeiht nur, wenn sie die richtige Menge an Flüssigkeit bekommt. Doch auch ein Zuviel ist möglich. Daher gilt es, einige Regeln zu beachten, wenn man einen blühenden Garten sein eigen nennen möchte. Die beste Tageszeit ist der frühe Morgen. Gegossen wird idealerweise zwischen 6 und 7 Uhr, dann ist die Luft noch kühl und die Pflanze hat Zeit, das Wasser aufzunehmen, bevor es verdunstet. Zudem ist sie so den ganzen Tag perfekt versorgt. Experten raten dazu, mit einem sanften Strahl zu gießen – und zwar so lange, bis überschüssiges Wasser bei den Pflanzgefäßen aus den Abzugslöchern rinnt. Bei Beeten gilt die Faustregel: 30 Liter Wasser pro Quadratmeter. Achtung: Es gibt auch Pflanzen, die weniger durstig sind. Das liest man am besten in einem Gartenbuch nach, damit man einen Anhaltspunkt hat.

2. Nützlinge vertreiben

Die sechs größten Gartenfehler

Dickmaulrüssler, Blatt- oder Schildläuse zählen zu den Feinden aller Gärtner. Doch halt: Es wäre ein Fehler, sofort zur Giftkeule zu greifen. Ein gesunder Garten reguliert sich im Normalfall selbst – ein paar Blattläuse machen dem geliebten Rosenbeet also nichts aus. Zumeist stellen sich Nützlinge wie der Marienkäfer ein, die Schädlinge in Schach halten. Sie werden aber ebenfalls vernichtet, wenn ein Insektizid eingesetzt wird. Dazu kommt, dass Blattläuse & Co sich von dem Einsatz von Gift viel besser erholen als etwa der Marienkäfer. Das natürliche Gleichgewicht im Garten ist damit zerstört. Sind keine Nützlinge im Garten vorhanden, dann können diese per Internet bestellt werden. Nematoden helfen bei Dickmaulrüssler-Befall, Florfliegenlarven sind die natürlichen Feinde der Blattläuse und Coccin-Schlupfwespen halten Schildläuse in Schach. Übrigens: Wer Nützlingen im Garten Unterschlupf in Form eines Insektenhotels bietet, hat die Chance, dass diese nicht auswandern.

3. Die falschen Pflanzen wählen

Die sechs größten Gartenfehler

Es ist echt eine Krux, wenn man nichts mehr liebt als Lavendel, aber im Garten findet sich kein vollsonniger Platz. Bei aller Begeisterung für eine Pflanzenart: Es nützt nichts, wenn man diese dennoch ins Beet setzt. Auch bei bester Pflege wird der Liebling vor sich hin kümmern. Pflanzen haben bestimmte Bedürfnisse. Sie alle kommen – Zucht hin oder her – ursprünglich nur an bestimmten Orten vor. Waldbewohner haben sich also im Laufe der Zeit an wenig Licht angepasst. Steppenpflanzen hingegen benötigen einen kargen Boden und viel pralle Sonne. Diese Bedürfnisse müssen Gärtner unbedingt kennen, bevor sie daran gehen, ein Beet anzulegen. Natürlich gilt es genauso, die Standorte genau zu analysieren. Man muss beobachten, wie lange die Sonne im Garten wo scheint. Nur so kann man die richtige Pflanzauswahl treffen, die zur langen Blütenpracht führt.

4. Rosen falsch schneiden

Die sechs größten Gartenfehler
Gartenschere freigestellt vor weißen Hintergrund

Wer die Königin der Blume einfach vor sich hinwachsen lässt, braucht sich nicht über wenige Blüten wundern. Allerdings haben die unterschiedlichen Arten auch verschiedene Ansprüche, was den Schnitt betrifft. Aber alles der Reihe nach. Der Frühjahrsschnitt, so eine alte Gärtnerregel, sollte erfolgen, wenn die Forsythien zu blühen beginnen. Damit der Schnitt sauber und glatt erfolgt, ist eine hochwertige Schere nötig. Prinzipiell werden die Triebe etwa fünf Millimeter über einer Knospe gekappt. Abgestorbene oder erfrorene Pflanzenteile werden bis ins gesunde Holz abgetrennt. Beetrosen werden buschiger gehalten, also werden hier nur drei bis fünf Triebe stehen gelassen. Bei Strauchrosen werden die Triebe aus dem Vorjahr um ein Drittel gekürzt. Ältere, aber gesunde Zweige werden auf zwei Knospen zurückgeschnitten. Bei historischen Strauchrosen wird auf einen Schnitt verzichtet. Hier werden nur abgestorbene Triebe entfernt. Kletterrosen benötigen den Rückschnitt aller Verzweigungen: Die Haupttriebe bleiben, die anderen Äste werden auf drei Knospen gekürzt. Bodendeckerrosen müssen nicht geschnitten werden.

5. Falsch düngen

Die sechs größten Gartenfehler

Phosphor, Kalium und Stickstoff – das sind die drei Nährstoffe, die für jede Pflanze wichtig sind. Eigentlich kommen sie im Boden vor und können so von der Pflanze aufgenommen werden. Manchmal aber ist die Nachfrage größer als das Angebot. Werden die Blätter einer Pflanze blass, blüht sie immer weniger oder wirkt generell mickrig, dann muss sie dringend gedüngt werden. Wer eine Bodenanalyse macht, weiß genau, welchen Dünger er aufbringen muss. Auch die genaue Dosierung ist dadurch festgelegt. Wichtig ist, dass in der Wachstumsphase nicht zu viel gedüngt wird. Während der Blüte hingegen werden mehr Nährstoffe benötigt. Brennnesselsud ist einfach selbst herzustellen und tut allen Pflanzen – unabhängig vom Boden – gut. Dazu ein Kilogramm Brennnesselblätter zerkleinern und in 10 Liter Wasser geben. Drei Wochen ziehen lassen, dann abseihen. Den Sud im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnen und alle drei Wochen zum Gießen verwenden. Kaffeesatz hingegen weist eine hohe Konzentration an Stickstoff, Phosphor und Kalium auf. Er wird einfach in die Blumenerde eingearbeitet. So kann auf künstlichen Dünger verzichtet werden.

6. Rasen falsch pflegen

Die sechs größten Gartenfehler

Ein dichter, grüner Grasteppich ist der Wunsch jedes Gartenbesitzers. Wer den Rasen aber schlecht behandelt, bekommt umgehend die Rechnung präsentiert. Im Frühling ist ein kleines Wellness-Programm nötig, damit das Gras von Anfang an schön wächst. Zunächst wird die ganze Fläche mit dem Rechen abgezogen, damit sie von Moos oder Laub gesäubert wird. Ist die Grasnarbe sehr verfilzt, sollte vertikutiert werden. Bereits Ende März steht der erste Schnitt an – er sollte allerdings nicht unter vier Zentimeter ausfallen. Danach ist der Rasen bereit für die erste Düngergabe. Sie stellt die Nährstoffe sicher, die nach dem Winter benötigt werden. Optimal ist ein Tag, wo Regen angesagt ist. Denn so lösen sich die Nährstoffe und werden sofort in den Boden transportiert. Im ganzen Sommer ist ein regelmäßiger Schnitt – ein Mal pro Woche – unabdingbar. Nur so bleibt der Rasen grün.

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