Die Katze aus dem Tierheim

Bei Tierheim-Katzen ist die Vorgeschichte meist bekannt.
Eine ausgewachsene Katze heimzuholen, hat auch Vorteile für den neuen Besitzer.

Katzenbabys sind extrem süß. Mit ihrem flauschigen Fell und ihren tapsigen Bewegungen erobern die Leichtgewichte im Nu die Herzen von Groß und Klein. Wer sich für ein Jungtier entscheidet, übernimmt Verantwortung für bis zu mehr als zwanzig Jahre. Erwachsene Katzen und Senioren haben ihre Vorzüge. Wer sie aus dem Tierheim holt, gibt ihnen eine zweite Chance, die Auffangstation soll kein dauerhaftes Zuhause werden.

"Mit einer ausgewachsenen Katze erspart man sich sowohl die Kinderkrankheiten als auch viele Erziehungsmaßnahmen", sagt Zoodoc Thomas Voracek. Unsauberkeit ist kein Thema mehr, die Flegeljahre sind vorbei, das Temperament ist bekannt. Der Experte aus dem KURIER-Tiercoach-Team erklärt, worauf bei der Übernahme einer Katze aus dem Tierheim zu achten ist.

Vorgeschichte

Katzen sind Individualisten. Ist die Vorgeschichte des Tieres bekannt, erleichtert das die Entscheidung. Ein Gesellschaftstiger fühlt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Großfamilie wohl. Die Einzelgängerin schätzt vermutlich eher den Singlehaushalt. Der Freigänger will sicherlich wieder Strawanzen.

"Die Eingewöhnung dauert. Der Vierbeiner sollte die erste Zeit auch nur im Haus bleiben. Das signalisiert ihm: Das ist jetzt dein neues Heim, dein Zufluchtsort", sagt Voracek. Tatsächlich braucht die Katze anfänglich nicht nur Wasserschüssel, Futternapf und Kisterl mit vertrautem Inhalt, sondern auch Rückzugsmöglichkeiten. Hat sich die Katze mit der neuen Umgebung vertraut gemacht, steht ein Tierarztbesuch an.

Tierarzt

"Eine Kontrolle ist sinnvoll, Impffragen müssen besprochen werden", sagt der Zoodoc aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn. Würmer, Flöhe und Ohrmilben werden in guten Tierheimen routinemäßig behandelt. Der Schutz vor Katzenseuche, -schnupfen, FIP und Leukose muss rechtzeitig aufgefrischt werden. Ist bereits eine Katze im Haus, sollte ein Schnelltest auf Katzenleukämie durchgeführt werden, bevor die Tiere Kontakt haben. Voracek: "Eine neue Katze hat immer ein potenzielles Infektionsrisiko für die alteingesessene."

Nicht zuletzt kann der Tierarzt die Katze chippen. Damit lassen sich Besitzverhältnisse rasch klären. Hat das Heimtier bereits einen Transponder unter die Haut injiziert, muss sich der neue Halter nur noch in der Datenbank registrieren. Das Tierheim soll nicht ständige Wohnadresse bleiben.

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