Komet ist porös

Aufnahme des Kometen 67P vom 10. Jänner aus einer Entfernung von 27,5 km
Die Dichte des Kometen 67P ist vergleichbar mit jener von Kork.

Erstmals wurde die Dichte eines Kometen bestimmt. Die Rosetta-Forscher kommen auf 470 kg pro Kubikmeter, was etwa dem Gewicht von Kork entspricht. "Wir gehen davon aus, dass der Komet aus Eis und Staub besteht, die beide eine deutlich höhere Dichte aufweisen", sagt der deutsche Weltraumforscher Holger Sierks. Die gemessene Dichte lasse also vermuten, dass der Kometenkern porös sei und bis zu 80 Prozent leer sei. "Wir verstehen ihn derzeit als eine Art lockere Ansammlun g von Eis- und Staubteilichen mit vielen, vielen Zwischenräumen."

Der Komet ist aktiv, Staubfontänen steigen aus der Halsregion auf, sagt Martin Volwerk vom Grazer Institut für Weltraumforschung. "Währen der Komet im August 2014 noch wenig aktiv war, wird er jetzt immer wärmer, weil er sich der Sonne annähert." Dadurch werde der Gasdruck unter der Oberfläche immer höher und der Komet gebe Staub und Wasserdampf in Form von kilometerhohen Geysiren an die Atmosphäre ab. Im vergangenen November hätten die Fontänen eine Höhe von 2 bis 4 km ereicht, sagt Volwerk. Nach dem "Perihel", der größten Annäherung des Kometen an die Sonne auf seinem Flug, werde der Komet im Schnitt eine 2 bis 3 m dicke Schicht seiner Oberfläche pro Umrundung verloren haben, erläutert Sierks. "Wir erwarten daher nach dem Perihel in großen Teilen eine ganz neue Oberfläche."

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