Schnelles Laufen mit Hund liegt im Trend

Beim schnellen Querfeldeinlauf schafft das Team bis zu 30 km/h.
Hundesport: Beim Canicross muss das Gespann aus Zugtier und Läufer gut eingespielt sein.

Joggen geht anders. Beim Laufen mit Hund ist Tempo angesagt. Und das nicht "bei Fuß", sondern das Zug-Tier voran und der Mensch hinterher. Eine Spezialausrüstung und Teamgeist halten das Gespann zusammen.

"Canicross boomt jetzt auch in Österreich. Die Sportart verlangt Fitness und einen gut erzogenen Hund", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was Hunde für die Ausübung des schnellen Laufs können und was Halter berücksichtigen müssen.

Idee

Canicross erinnert an Hundeschlittenrennen, tatsächlich ist der Laufhundesport aus dem Skijöring bzw. dem Bikejöring mit Hunden entstanden. 2002 fand die erste Canicross-Weltmeisterschaft statt, Austragungsort war Ravenna/Italien. Mittlerweile werden auch in Österreich Kurse angeboten und Wettbewerbe veranstaltet.

Teamgeist

"Das Wichtigste ist, dass Hund und Herrl bzw. Frauerl gut zusammenarbeiten", sagt Reitl. Die Geschwindigkeit des Läufers kann sehr hoch werden, Spitzensportler schaffen bis zu 30 km/h. Voraussetzung für derartige Leistungen sind ein gesunder Körper an beiden Enden der Leine und regelmäßiges Training. Das beschränkt sich nicht nur auf die Verbesserung der Kondition, sondern schließt auch das Üben von Gehorsam und Kommandos ein. Der Hund darf sich keinesfalls vom Weg abbringen lassen, zudem muss er verlässlich verstehen, in welche Richtung er ziehen soll.

Ausrüstung

"Canicross braucht nicht viel Zubehör", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Zur Grundausstattung zählt eine maximal zwei Meter lange Spezialleine mit Sicherheitsverschluss, der Stürzen und Verletzungen vorbeugen soll. Der Hund bekommt ein Brustgeschirr, das die Belastung reduziert. Fortgeschrittene Halter haken die Leine mit Ruckstopp in eine Art Nieren-Gürtel ein.

Grenzen

"Canicross ist ein tolles Hobby. Man verbringt viel Zeit in der Natur und mit seinem Haustier", sagt Reitl. Die intensive Beschäftigung macht den Halter sensibel für seinen Trainings-Partner. Er muss Rücksicht nehmen und Grenzen erkennen. Bei kurzbeinigen, kurzschnauzigen Rassen sind diese bald erreicht. Mit ihnen begibt man sich besser auf Wanderschaft. Die Sportart dazu heißt Doghiking.

Bei Canicross-Wettkämpfen erzielen naturgemäß größere Rassen bessere Ergebnisse. Aggressive Tiere eignen sich nicht. Spaß muss immer im Vordergrund stehen. Der KURIER-Tiercoach weiß: "Die Belohnung für den Hund ist, dass man mit ihm läuft."

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