Brustkrebs: So sorgen prominente Frauen vor

Am 30. September findet die Pink Ribbon Night 2014 “Let’s Swing Pink” in der Albertina Passage statt.
Desi Treichl-Stürgkh und Daniela Fally gehen regelmäßig zur Mammografie. Ruth Brauer-Kvam und Maya Hakvoort müssen sich noch überwinden.

Die Idee für eine "rosa Schleife" hatte 1992 Evelyn Lauder, die Schwiegertochter der Gründerin des Kosmetikunternehmens Estée Lauder. Sie wurde zur weltweit bekannten Brustkrebsaktivistin. 2011 verlor Evelyn Lauder mit 75 Jahren ihren persönlichen Kampf gegen den Krebs.

Brustkrebs: So sorgen prominente Frauen vor
Close up of pink badge on woman chest to support breat cancer cause, PS: you can change the ribbon color to red to support AIDS cause as both using same symbol
Doch ihre Initiative "Pink Ribbon" geht weiter. In Österreich unterstützen zahlreiche prominente Frauen, wie Opernball-Mutter Desirée Treichl-Stürgkh und Opernsängerin Daniela Fally, die Organisation. Das Bewusstsein für Brustkrebs ist seit der Gründung von "Pink Ribbon " gestiegen. Jedes Jahr im Oktober (Internationaler Brustkrebsmonat) erinnert die Krebshilfe mit der "Pink Ribbon"-Aktion an die Wichtigkeit der Mammografie.

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Die Mutter der Opernball-Organisatorin starb mit 42 Jahren an Brustkrebs, ein halbes Jahr vorher ihr Vater: Mit 15 waren Desi Treichl-Stürgkh und ihre vier Geschwister Vollwaisen. Aus diesem Grund ist die Opernball-Chefin auch Botschafterin der „Pink Ribbon“-Organisation. „Ich bin immer auf Alarmbereitschaft. Ich bin letzte Woche 50 geworden und seit 25 Jahren gehe ich ganz brav zwei Mal im Jahr zur Mammografie und zum Ultraschall. Der Tod meiner Mutter hängt wie ein Damoklesschwert über meiner Seele. Die Untersuchung löst dann wieder für ein paar Wochen die Angst, die in einem schlummert.“ Treichl-Stürgkh spricht sehr offen über das Thema Brustkrebs. „Ich habe viele meiner weiblichen Bekannten dazu überredet, unbedingt einmal im Jahr zur Mammografie zu gehen, auch wenn man nicht genetisch vorbelastet ist.“ Regelmäßig tastet sich die Mutter von drei Buben selbst ab. „Das gehört dazu wie Zähneputzen.“ Sie bewundert Angelina Jolie für ihren Mut, den Test und die OP gemacht zu haben. „Ich hab den Mut nicht gehabt, diesen Gentest zu machen.“ In ihrem Freundeskreis sind etliche Frauen an Brustkrebs erkrankt, „allerdings wurden die meisten von ihnen durch Früherkennung auch geheilt. Ich bin froh, dass es Pink Ribbon gibt.

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„Ich war letztes Jahr erstmals bei der Mammografie und werde das auch in Zukunft regelmäßig machen“, sagt die Opernsängerin und „Pink-Ribbon“-Botschafterin. „Leider erkennen viele Menschen erst wenn sie krank sind, dass jeder Tag, jedes Aufwachen ein Geschenk ist. Und unser grenzgenial funktionierender Körper, ob dick, ob dünn, ob perfekt oder nicht, ein einziges Wunder ist.“
Stress baut die Sängerin, die im Jänner an der Pariser Bastille Oper als Zerbinetta (Ariadne) auf der Bühne stehen wird, mit Morgensport ab. „Ich liebe es, in der Natur und in der Stille Kraft zu tanken. Ebenso ist Ernährung ein Thema, dem man in der heutigen Zeit wirklich Beachtung schenken muss.“ Angst vor Krankheiten hat sie kaum. „Mehr beschäftige ich mich mit dem Thema: Bin ich zufrieden und glücklich, tut mir mein Umfeld gut, erfüllt mich mein Tätigkeitsbereich, wo gilt es sich mehr abzugrenzen?“
In ihrem näheren Umfeld erlebte sie den Verdacht auf Brustkrebs und die damit verbundenen Ängste. „Zum Glück stellte sich der Krebsverdacht nach der Biopsie und einer schier endlos erschienenen Wartezeit als Zyste heraus. Diese entfernte man und seither wird viel und oft kontrolliert und drei Mal auf Holz geklopft. Sie ist gesund und glücklich.“

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Ihre jüngere Tochter, Naomi, ist ein Jahr alt. „Demnächst werde ich mit dem Stillen aufhören und sicher ein Mal im Jahr zur Mammografie gehen.“ Bisher war sie vor ihren Schwangerschaften, Tochter Alina ist neun, erst einmal bei der Brustuntersuchung. „Regelmäßig taste ich mich ab. Wenn nur irgendetwas zu spüren wäre, würde ich die Frauenärztin sofort anrufen. Ich bin da eher panischer als andere“, sagt Ruth Brauer-Kvam, die ab 15. Oktober in „Frühstück bei Tiffany“ auf der Bühne der Kammerspiele stehen wird.
Die Tochter von Maler Arik Brauer hat „Gott sei Dank niemanden in der Familie oder im Freundeskreis, der an Krebs erkrankt ist“. Sie bezeichnet sich als fürchterliche Hypochonderin. „Für uns Schauspieler ist jede Verkühlung mühsam und beeinträchtigt die Stimme. Im letzten Jahr war ich in Karenz, da war ich auch kaum krank. Im Theaterbetrieb ist es wie im Kindergarten, man steckt einander dauernd an.“ Über Krebs macht sich die Sängerin immer wieder Gedanken. „Aber man muss lernen, dass das ein Teil vom Leben ist. Und es macht Hoffnung, dass durch Früherkennung acht von zehn Frauen geheilt werden. Es ist wichtig, dass Jugendliche in der Pubertät über Gesundenuntersuchungen und Mammografie aufgeklärt werden.“

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Seit der Geburt ihres jüngeren Sohnes Jason (5) war die Musicalsängerin nicht mehr bei der Mammografie. „Ich will mir diesen Stressgedanken gar nicht antun. Vielleicht gehe ich nicht hin, weil ich mich mit dem Thema nicht auseinandersetzen möchte. Das raubt mir meine Energie.“ Trotzdem weiß Maya Hakvoort, dass sie sich „demnächst zusammenreißen muss“ und zur Untersuchung gehen wird, „auch wenn ich mich gerade super cool und sehr gut fühle“.
Wenn die Holländerin über Gesundheit liest, dann über Homöopathie. „Ich mache viel Energie-Arbeit, bin schon sehr mit meiner Gesundheit beschäftigt, achte auf eine gute Kondition und gehe fünf Mal in der Woche joggen. Ich habe Schwierigkeiten, mich mit Krankheiten auseinanderzusetzen, die so gefährlich sind.“ Medikamente nimmt sie nie. Hakvoort ist von Homöopathie und Bioresonanz überzeugt. „Die Schulmedizin ist mir fremd. Ich habe bis jetzt auch keine Operationen oder schwere Krankheiten gehabt. Ich hab mir einmal ein Innenband gerissen und das ist ohne Operation geheilt.“ Und am Ende verspricht sie doch noch: „Ich nehme mir allen Mut und gehe bis Ende des Jahres zur Mammografie.“

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