Für Honigbienen war es ein harter Winter
Eine verbale Beruhigungspille der Experten: Die Honig-Biene stirbt nicht aus. Einerseits. Andererseits geht es ihr aber auch nicht so gut, wie es ihr gehen sollte. Der vergangene Winter war mit einer Verlustrate von 17,6 Prozent für Apis mellifera der zweithärteste nach dem Katastrophenwinter von 2011 / ’12, beide weit über dem langjährigen Durchschnitt der Winterverluste dieser Tierart. Das geht aus den Zahlen der Zoologen an der Uni Graz hervor. Bienen-Forscher Robert Brodschneider: „Man braucht sich auf keinen Fall Sorgen machen. Die Verluste sind in einer Größenordnung, die die heimischen Imker kompensieren können.“ Anders sei dies allerdings in den USA, wo heuer erneut 30 Prozent der Völker eingegangen sind.
Die Ursachen für das hohe Bienensterben sind nicht vollständig aufgeklärt. „Es dürfte eine Reihe von Gründen und deren Kombination eine Rolle spielen“, vermutet Univ. Prof. Karl Crailsheim, Leiter der Forschungsgruppe an der Uni Graz. Crailsheim und seine Mitarbeiter bemühen sich, die Risikofaktoren zu finden, die das Bienensterben beschleunigen.
Ursachenmix
Dabei zeigt sich, dass die Art der Behandlung gegen die Varroa-Milbe oder auch die angeflogenen Quellen für Nektar und Pollen wichtige Kriterien sind: „In der Nähe von Maisäckern liegen die Mittelwerte der verendeten Bienenvölker bei 20 Prozent, ohne angrenzende Maisäcker bei zwölf Prozent“, sagt der Zoologe. Bei den Bienenverlusten im Sommerhalbjahr sind meist fehlerhafte Anwendungen von Pestiziden schuld.
Mitte Juli werden die Daten anderer europäischer Länder veröffentlicht, es werden ca. 20.000 Imker zu Hunderttausenden Bienenvölkern befragt. Daraus lassen sich die Risikofaktoren für die Bienen ableiten, sagt Brodschneider.
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