Die gefährlichen Beauty-Trends aus dem Netz
Man nehme einen Arm - am besten den längeren -, schlinge ihn hinten um den Rücken und berühre mit den Fingern den Bauchnabel. Das schaffen Sie nicht? Dann sind Sie an der "Belly Button Challenge" ("Bauchnabel-Herausforderung") gescheitert - und somit nicht dünn genug.
Das ist natürlich Unsinn, denn vielleicht ist auch einfach nur Ihr Arm zu kurz oder Sie sind nicht ausreichend gelenkig. Trotzdem posten in den sozialen Netzwerken seit kurzer Zeit Tausende Mädchen und junge Frauen Fotos von ihren seltsamen Verrenkungen.
Der fragwürdige Hype hat seinen Ursprung überraschenderweise nicht in den USA, sondern in China. Auf der Website "Weibo", dem chinesischen Pendant zu Twitter, tauchten diese Woche die ersten Bauchnabel-Selfies auf. Wer die Bauchmitte nicht erreicht, müsse demnach abnehmen. Medizinisch gesehen sagt die Übung nichts über das Idealgewicht aus - denn nicht nur eine schlanke Taille ist Voraussetzung für die Challenge, sondern auch Beweglichkeit und lange Arme. Das zeigen Fotos von Frauen, die ihren Nabel trotz sportlicher Figur nicht berühren können.
Die sonderbare Challenge basiert auf dem Hype um die Wespentaille. Kim Kardashian, sonst eher ein Vorbild für kurvige Frauen, gab schon vor Monaten zu, "süchtig" nach "Waist Traning" zu sein. Um die Sanduhr-Silhouette zu erreichen, tragen Frauen rund um die Uhr ein Korsett - eine Methode, die von Ärzten immer wieder als "Unsinn" bezeichnet wurde.
Es ist nicht das erste Mal, dass (vorwiegend jungen) Frauen über das Internet ein falsches Schönheitsideal vorgegaukelt wird. Vor zwei Jahren wurde die Lücke zwischen den Oberschenkeln, die sogenannte "Thigh Gap", zum Beauty-Must-Have erklärt. Als Vorbilder galten dünne Stars wie Cara Delevingne und Taylor Swift. Die Oberschenkellücke von Cara hat sogar einen eigenen Twitter-Account.
Darauf folgte die "Bikini Bridge" - der Abstand zwischen Bikinihöschen und Bauch, der entsteht, wenn man auf dem Rücken liegt und die Hüftknochen hervorstehen.
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