Beim Vogelfutter kommt es auf die Mischung an

Futterbeschaffung soll auch Beschäftigung sein.
Artgemäßes Angebot und Hygiene im Häuschen sind für Wild- und Ziervögel wichtig.

Vögel sind Feinschmecker. Nüsse, Samen und Körner stehen auf ihrem Speiseplan, dazu Früchte und Grünzeug nach Saison. Sie picken sich Häppchen in bevorzugter Größe heraus. Allzu fette bzw. zuckerreiche Kost tut ihnen nicht gut. Experten aus dem KURIER-Tiercoach-Team erklären, worauf bei der Fütterung von Wild- und Ziervögeln zu achten ist.

Wildvögel

Amsel, Drossel und Rotkehlchen schätzen Rosinen, Hafer- und Getreideflocken. Finken stehen auf Sonnenblumenkerne, Zeisige auf Hanfsamen, Hirsekörner und Erdnüsse. Meisen mögen es fett, Spatzen sind Allesfresser. Wenn das Nahrungsangebot in der Natur witterungsbedingt knapp wird, freuen sich Wildvögel über verlässliches Zufüttern.

Beim Vogelfutter kommt es auf die Mischung an
"Das Vogelhaus soll weit weg von großen Fensterscheiben und nicht allzu nah am Boden angebracht werden", sagt Folko Balfanz, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Der Anflug muss für die gefiederten Gäste sicher sein, Katzen, Mäuse und Ratten dürfen die Futterstelle nicht erreichen. Das Häuschen soll möglichst sauber bleiben. Futterreste gehören regelmäßig entfernt, Speisen aus der Küche gar nicht hinein. Andernfalls ist die Gesundheit in Gefahr.

Ziervögel

Für Wellensittich, Papageien und Kanarienvögel gibt es fertige Futtermischungen. Sie unterscheiden sich im Energiegehalt und in der Korngröße. Dazu soll viel Gemüse und wenig Obst angeboten werden. "Gemüse enthält etwa die gleiche Zuckermenge wie die Früchte tropischer Bäume", sagt Tierärztin Katharina Reitl. Auch Pellets tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

Beim Vogelfutter kommt es auf die Mischung an
ARCHIV - Der Kongo-Graupapagei "Krümel" frisst in der Küche von Marita Grabowski am 19.02.2008 in Spenge (Nordrhein Westfalen) Papageien-Plätzchen. Von einem vorlauten Graupapagei ließ sich ein Trickbetrüger in Rödermark (Hessen) aus der Wohnung einer alten Dame vertreiben. Als sich der Ganove unter einem Vorwand Zutritt verschaffte hatte, meldete sich Papagei «Bibo» mit «Hallo, Hallo»-Rufen zu Wort. Der Eindringling suchte darauf das Weite und haute lieber wieder ab. Foto: Friso Gentsch/dpa (Zu dpa-lhe KORR "Dümmer als die Polizei erlaubt - Kuriose Kriminalfälle 2013" vom 26.12.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++

"Einseitige Kost kann zu Stoffwechselentgleisungen führen, zu Leberverfettung, Nierenproblemen und Vitaminmangel", zählt Balfanz auf. Täglich frisches Leitungswasser, Verzicht auf Lebensmittel vom Esstisch und Hygiene im Käfig halten auch Ziervögel gesund. In der Zeit der Mauser bzw. Brut können spezielle Zusätze in den Napf. Die Experten aus dem KURIER-Tiercoach-Team sind einig: Ob Ara oder Zebrafink – die Ernährung muss artgemäß sein.

Zoodoc Reitl hat noch einen Tipp: "Fressen soll für Vögel auch Beschäftigung sein. Sämereien können in ihrem ursprünglichen Zustand dargereicht, Palmfrucht oder Bockerl versteckt werden." Nicht zuletzt lassen sich Kakadu & Co am ehesten durch Leckerlis verführen. Gepaart mit Geduld können sie Ziervögel handzahm machen.

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