Hashtag für frauenfeindliche Botschaften missbraucht

Die Attacke auf eine bekannte mexikanische Frau löste den Hashtag #GolpearMujeresEsFelicidad aus, der so viel wie "Frauen zu schlagen ist Glück" bedeutet.

Vergangenen Monat wurde die mexikanische Senatorin und Ex-Athletin Ana Gabriela Guevara von vier Männern krankenhausreif geprügelt. Guevara sagte gegenüber der BBC, dass sie mit dem Motorrad auf der Autobahn unterwegs war und beim Überholen Richtung Mexiko-Stadt von einem Geländewagen angefahren wurde. Aus diesem seien nach einem lautstarken Streit mit dem Fahrer plötzlich vier Männer ausgestiegen. Diese hätten sie angegriffen. Guevara erlitt unter anderem einen Bruch im Brustkorbbereich und ihre rechte Gesichtshälfte musste operiert werden.

Guevara postete nach der Operation ein Bild von sich auf Twitter und bedankte sich bei allen, die sich um sie und ihre Gesundheit Sorgen gemacht haben. Einige Tage später hielt Guevara eine Pressekonferenz ab, bei der sie dazu aufrief, die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Diese ist in Mexiko weit verbreitet. Laut Angaben der UNO werden im Schnitt landesweit sechs Frauen täglich umgebracht.

Unterschiedliche Verwendung des Hashtags

Nach dem Angriff auf Guevara begannen User auf Twitter den Hashtag #GolpearMujeresEsFelicidad zu verwenden. Das bedeutet so viel wie "Frauen zu schlagen ist Glück". Unter anderem auch, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Der Hashtag begann in Mexiko auf Twitter zu trenden, was bedeutet, dass er besonders häufig verwendet wird, woraufhin immer mehr Menschen auf diesen aufmerksam wurden. Das führte auch dazu, dass immer mehr User den Hashtag dafür nutzten, um sich frauenfeindlich zu äußern und Guevara mitzuteilen, dass sie es verdient habe, attackiert zu werden.

"Jeder Retweet bedeutet eine Frau mehr, die von ihrem Ehemann geschlagen wurde."

"Ich glaube nicht, dass Frauen das lesen werden. Sie sollten in der Küche sein oder Sandwiches für ihre Ehemänner zubereiten."

"Mach dir keine Sorgen, ich werde dir schon den Hinter versohlen."

Schließlich wurden die kritischen Stimmen an dem Hashtag immer lauter:

"Dieser Hashtag ist eine Schande."

"Ich habe mir im Jahr 2016 noch nie mehr Sorgen um die Menschheit gemacht als jetzt. Der Hashtag zeigt, wie falsch die Dinge auf unserer Welt laufen."

Ana Guevara selbst hat sich nicht zu dem Hashtag nicht geäußert, aber verwendete selbst den Hashtag #BastadeViolenca, was so viel wie "genug der Gewalt" bedeutet.

"Ich führe meinen Kampf für all jene, die stumm gemacht werden, de Angst haben und Zweifel und keine Sichtbarkeit."

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