Bárdarbunga: Hohe Schwefeldioxid-Werte in Österreich
Der isländische Vulkan Bárdarbunga verursacht hohe Schwefeldioxid-Werte in Österreich. Es besteht jedoch keine Gesundheitsgefährdung.
23.09.14, 12:25
Am Montag wurden in einigen Regionen Österreichs ungewöhnlich hohe Schwefeldioxid-Werte (SO2) gemessen. Nach Berechnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurde das SO2 mit kräftigem Nordwestwind vom isländischen VulkanBardarbunga nach Mitteleuropa transportiert. Gesundheitsgefährdung besteht aber keine.
EPAepa03397018 View of the eruption column from the Volcano Fuego, located 50 kilometers southeast of Guatemala City, Guatemala, which began on 13 September 2012. At least 10.600 inhabitants from the areas that border the volcano were evacuated by the aut
dapdVolcanic ash spews from the Volcan de Fuego or Volcano of Fire, left, as seen from Palin, south of Guatemala City, Thursday, Sept. 13, 2012. The long-simmering volcano exploded into a series of powerful eruptions Thursday, hurling thick clouds of ash
EPAepa03346746 A handout photograph released by New Zealand Police showing ash covering the ground after Mount Tongariro erupted overnight in Turangi, New Zealand, 07 August 2012. The volcano erupted on 06 August 2012 spewing ash from the Te Maari crate
dapdARCHIV: Die Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajoekull, aufgenommen in der Naehe des Ortes Hvolsvollur (Island) (Foto vom 21.04.10). Noch immer fehlen einheitliche Richtlinien auf EU-Ebene fuer die Grenzwerte von Vulkanasche in der Luft fuer den europae
REUTERSA view shows the San Cristobal volcano spewing up large clouds of gas and ash near Chinandegga City, some 150 km north of capital Managua September 8, 2012. Nicaraguas highest volcano belched an ash plume up to 3 miles (5 km) into the atmosphere on
EPAepa03098068 Mount Etna, on the east coast of the southern Italian island of Sicily during an eruption, 09 February 2012. Mount Etna is one of the most active volcanoes in the world and is in an almost constant state of activity. EPA/DAVIDE CAUDULLO
Zahlreiche Luftgüte-Messstellen in Österreich registrierten die stark erhöhten Schwefeldioxid-Werte (SO2). Besonders hohe Konzentrationen wurden am Alpenostrand gemessen, wo zwei Messstellen in der nordöstlichen Steiermark – Masenberg mit maximal 247 Mikrogramm pro Kubikmeter und Hartberg mit maximal 229 Mikrogramm – den Grenzwert des Immissionsschutzgesetzes-Luft (mehr als drei Halbstundenmittelwerte pro Tag über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter) überschritten.
Konzentrationen über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter wurden auch im südöstlichen Niederösterreich (Messstellen Payerbach und Wiener Neustadt) und im Südburgenland (Oberschützen) gemessen, Konzentrationen über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter wurden in der Steiermark sowie vereinzelt in Tirol (Brixlegg), Salzburg (Hallein) und Oberösterreich (Zöbelboden im Reichraminger Hintergebirge) gemessen.
Wind bringt Schadstoff-Wolke
Bei dieser Belastungsepisode handelte es sich um das erste in Österreich beobachtete Ereignis mit derart hohen SO2-Belastungen aus natürlichen Quellen. Vergleichbare SO2-Konzentrationen wurden in den vergangenen Jahren in der Nähe einzelner Industriebetriebe in Österreich sowie infolge von grenzüberschreitendem Schadstofftransport in Teilen Ostösterreich beobachtet, betrafen jeweils aber deutlich kleinere Gebiete. Diese kurzfristige Überschreitung ist keine unmittelbare Gefährdung der Gesundheit.
Analysen der ZAMG belegen, dass für diese hohen SO2-Werte der derzeit tätige VulkanBardarbunga auf Island verantwortlich ist. Gerhard Wotawa, Leiter des ZAMG-Bereiches für Daten, Methoden und Modelle: "Unsere Ausbreitungsberechnungen, mit denen wir den Weg von Luftschadstoffen analysieren und vorhersagen, zeigen, dass das SO2 durch die kräftige Nordwestströmung von Island nach Mitteleuropa transportiert wurde. Der Bardarbunga stößt bereits seit einigen Wochen SO2 aus. Jetzt ist erstmals die Wetterlage so, dass die SO2-Wolke bis nach Österreich kommt. Auch in den nächsten Tagen sind aufgrund der Wetterlage erhöhte SO2 Werte in Österreich noch möglich."
Auch die Schadstoffmessungen am Sonnblick-Observatorium der ZAMG haben den markanten Anstieg der SO2-Konzentration am Montag (maximaler Halbstundenmittelwert 54 Mikrogramm pro Kubikmeter) deutlich gezeigt. Vulkanasche, die im Flugverkehr für Probleme sorgen kann, ist aber weiterhin nicht zu beobachten. Wotawa: "Die Messungen am Sonnblick zeigen nicht den für Vulkanasche typischen Anstieg von Partikeln, die größer als fünf Mikrometer sind. Sehr markant war aber die hohe Konzentration der für SO2 typischen sehr kleinen Partikeln, also kleiner als 0,3 Mikrometer."
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