Öko-Plage: Australien will zwei Millionen Katzen töten

Katzen stören das Öko-Gleichgewicht, daher geht Australien radikal gegen sie vor.

Australien ist als isolierter Ökoraum immer wieder von invasiven Eindringlingen bedroht. Nur wenige wissen, dass zum Beispiel das Kamel in Australien immer wieder Sorgen bereitet, weil es von den Engländern als Lasttier eingeführt wurde, aber keine natürlichen Feinde hat - derzeit leben bis zu einer Million Kamele in Australien und werden vom Militär immer wieder systematisch geschossen, um kleine Dörfer und Siedlungen in Trockengebieten zu schützen.

Öko-Plage: Australien will zwei Millionen Katzen töten
Die Katze des britischen Premierministers trägt den offiziellen Titel "Chief Mouser to the Cabinet Office".
Ein noch größeres Problem verursachen derzeit kleinere Tiere, die ebenfalls von den Kolonialherren mitgebracht wurden: Wilde Katzen veringern die Artenvielfalt Australiens dramatisch. In den nächsten fünf Jahren sollen daher zwei Millionen der Tiere getötet werden, kündigte Umweltminister Greg Hunt am Donnerstag an. Insgesamt gibt es nach Schätzungen 30 Millionen im Land. Die Tiere kamen im 17. Jahrhundert mit den Siedlern nach Australien.

27 Säugetierarten ausgerottet

Sie seien mitverantwortlich für das Aussterben von 27 Säugetierarten, 120 weitere Arten seien von ihnen teils stark bedroht. Minister Hunt, der sich bemüht, in der delikaten Frage nicht als Tierfeind zu gelten, betont, dass die heimische Tierwelt vor einem vom Menschen eingeschleppten Raubtier geschützt werden müsse. Als erste Schritte werden nun fünf Inseln und zehn Regionen auf dem Festland als Sicherheitszonen deklariert werden, in denen die Katzen komplett ausgerottet werden.

Entscheidend sei dabei auch die Mithilfe der Bevölkerung. So sollen Katzenhalter ihre Tiere unbedingt kastrieren und nicht mehr nach draußen lassen. Die Behörden selbst gehen zunächst mit Ködern und Fallen gegen die wild lebenden Tiere vor. Der Beauftragte für bedrohte Arten Gregory Andrews ist aber ebenso um das Image der Aktion bemüht wie der Umweltminister: "Nicht, dass wir Katzen hassen. Wir wollen nur den Schaden, den sie in unserer Tierwelt anrichten, nicht dulden", erläuterte er.

Ein anderer Lösungsvorschlag kommt von universitärer Seite. Gift und Fallen seien oft nicht wirksam, erklärte in einer ersten Reaktion Euan Ritchie vom Umweltinstitut der Deakin-Universität. Stattdessen sei der Einsatz natürlicher Feinde der wilden Katzen effizienter. Als solche gelten Dingos oder das Beuteltier Tasmanischer Teufel.

Alien-Arten als weltweites Problem

Fremde Tiere und Pflanzen, genannt Aliens, sind aber nicht nur in Australien ein Problem. Als Gewinner des Klimawandels bedrohen sie alteingesessene Arten weltweit. Hier einige Beispiele:

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