Allergien nehmen auch bei Haustieren zu
Ob jung, in den besten Jahren oder betagt – auch Haustiere können eine Futterallergie entwickeln. Ihr Immunsystem reagiert dann überempfindlich – meist auf Proteine oder Gluten – und zeigt das vor allem in Haut- und Magen-Darm-Problemen.
"Bei Nahrungsmitteln gibt es keine Inhaltsstoffe, die völlig risikolos sind", sagt Tierärztin Katharina Reitl. Die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team kennt die häufigsten Ursachen für die Erkrankung und weiß, wie den Patienten zu helfen ist.
Belastung
Allergien nehmen zu – bei Menschen wie bei Haustieren. Schädliche Umwelteinflüsse belasten die Gesundheit. Auch der vermehrte Einsatz von Zusatzstoffen in der Nahrungsmittelproduktion irritiert die körpereigene Abwehr. Nicht zuletzt fällt zumindest Hunde-Haltern der ständig weiche Stuhl durch die Gackerl-ins-Sackerl-Pflicht heute eher auf früher.
"Bei einer Allergie reagiert der Vierbeiner auf das kleinste Molekül im Futter mit schweren Symptomen. Bei einer Unverträglichkeit, die eine Reaktion auf ein Zuviel eines Stoffes ist, sieht der Vierbeiner bis auf Verdauungsschwierigkeiten klinisch gut aus", unterscheidet der Zoodoc aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Krankheit. Bei leichtem Durchfall oder mäßigem Jucken reicht meist eine Futterumstellung, um das Immunsystem nicht länger zu reizen. Bei Allergikern, die auch auf Medikamente angewiesen sind, beginnt die mühsame Phase der Diagnose.
Diät
"Ausschluss-Diät ist der beste Test. Die Methode ist sicherer und kostengünstiger als ein Bluttest", sagt der Tiercoach. Acht Wochen lang erhält der Patient Futter mit maximal einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle. Bei Hunden kann das z.B. Känguru sein, bei Katzen Strauß. Leckerlis, Kaustangen und Tischreste sind absolut tabu, Konsequenz ist wichtig. Selbst Allergiefutter eignet sich nicht immer: Auch ähnliche Inhaltsstoffe können sensible Tiere krank machen.
Heilen die Symptome unter der strengen Diät ab, wird der Vierbeiner stufenweise mit den vorherigen Futtermitteln provoziert. Bis der Auslöser identifiziert ist. "Die meisten Halter testen nicht alles aus", sagt Reitl. Die Expertin hat noch einen Rat: "Füttern Sie keine exotischen Fleischsorten. Diese sollen Reserve für einen Diätstart bleiben. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit sind regionale Produkte zu bevorzugen."
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