2.500 Kinder fordern Chancengleichheit

2.500 Kinder fordern Chancengleichheit
Aktion der Volkshilfe gegen Ausgrenzung von sozial benachteiligten Kindern im Wiener Neustädter Stadion.

Die Volkshilfe nimmt den internationalen Tag zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober zum Anlass, um die Situation von armutsbetroffenen Kindern in den Mittelpunkt zu rücken. Rund 2.500 Kinder aus 22 Schulen waren im Wiener Neustädter Stadion zugegen, als in riesigen Lettern und mithilfe eines 40 Meter hohen Krans die zentrale Forderung "Jedem Kind alle Chancen" inszeniert wurde.

"Scham und Ausgrenzung"

"Arm sein heißt für Kinder weit mehr, als kein Geld zu haben. Es bedeutet Scham und schmerzhafte Ausgrenzungen und bringt ein Leben mit deutlich weniger Chancen mit sich. Dagegen tritt die Volkshilfe vehement auf", sagt der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, Erich Fenninger. Der Wiener Neustädter Bürgermeister Bernhard Müller erklärt den Hintergrund der Aktion: "Besonders wichtig ist uns die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Sie sollen die Möglichkeit haben, mitzureden und sich einzumischen. Denn es geht um ihre Zukunft."

304.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich armutsgefährdet. Sie leben in Familien, die im Vergleich zu durchschnittlichen österreichischen Haushalten finanziell benachteiligt sind. "Kinder, die in Armut aufwachsen sind öfter krank, ihre emotionale und kognitive Entwicklung ist oft verzögert. Kinderarmut bedeutet Ausgrenzung: weniger Förderung im schulischen Bereich, weniger Raum für persönliche Entwicklung und weniger Zugang zu kulturellem und sozialem Leben", erklärt Fenninger. Armut in der Kindheit ist nicht nur eine schmerzliche Erfahrung. Die negativen Folgen von Kinderarmut ziehen sich bis ins Erwachsenenalter.

Die Forderungen der Volkshilfe:

  • Sicherung des Lebensunterhalts für Familien mit Kindern: Erhöhung der Mindestsicherung für Kinder von rund 200 Euro auf 400 Euro
  • Keine Kürzung der Mindestsicherung bei Familien mit Kindern
  • Schaffung eines integrativen Bildungssystems, das auf die Stärken aller Kinder ausgerichtet ist
  • Ausbau und rechtliche Verankerung von Schulsozialarbeit
  • Umfangreiche Forschungsarbeit zur Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen

www.kinder-zukunft.at

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