"Abgehoben": Kanye schenkt Waisenkindern in Uganda Yeezy-Sneaker

Beim Besuch des ostafrikanischen Landes überreichte er den Kindern die teuren Treter. Im Netz erntet der Sänger dafür Kritik.

Diese Woche reiste US-Rapper West zusammen mit Ehefrau Kim Kardashian und Tochter North nach Uganda. Neben dem Dreh eines Musikvideos stattete West auch Präsident Yoweri Museveni im Parlamentsgebäude in Entebbe einen Besuch ab. Gegen Ende des Treffens überreichte der Sänger dem Staatsoberhaupt Schuhe aus seiner Sneaker-Kollektion - handsigniert von ihm selbst und seiner Gattin.

"Abgehoben": Kanye schenkt Waisenkindern in Uganda Yeezy-Sneaker
"Abgehoben": Kanye schenkt Waisenkindern in Uganda Yeezy-Sneaker

Anschließend flog das Paar mit dem Privathubschrauber des Präsidenten zu einem Waisenhaus in die Stadt Masulita. Dort angekommen wurde mit den Kindern musiziert, bevor West sich erneut großzügig zeigte und jedem Kind ein Paar seiner brandneuen Yeezy Boost 350 v2-Sneaker schenkte.

Kontroverse Aktion

Die Geschenksaktion wurde im Netz mitunter heftig kritisiert. Das Mitbringsel sei abgehoben und die Kinder würden Notwendigeres benötigen, so der Tenor.

Auch Wests Treffen mit dem umstrittenen Präsidenten sorgte für negative Reaktionen.

Auf den Fotos, die von dem Treffen veröffentlicht wurden, ist der Rapper im Hoodie neben dem Präsidenten zu sehen. Kritiker wiesen darauf hin, dass der Staatschef das Kleidungsstück erst kürzlich verboten habe. Die Maßnahme war Teil eines Plans zur Senkung der Kriminalität.

"Abgehoben": Kanye schenkt Waisenkindern in Uganda Yeezy-Sneaker

"Unmoralisches" Treffen

Bobi Wine, Führer der politischen Opposition in Uganda und ehemaliger Musiker, bezeichnete Wests Treffen mit Museveni laut Guardian als "unmoralisch". Und weiter: "Er (Kanye West, Anm.) verkehrt mit einem Präsidenten, der seit 32 Jahren an der Macht ist und jegliche Freiheit einschränkt, in einem Land, in dem oppositionelle Aktivisten gefoltert und inhaftiert werden."

Amtszeit bis zum Lebensende möglich

Museveni ist seit 32 Jahren an der Macht. Das Verfassungsgericht von Uganda ebnete dem seit 1986 regierenden Präsidenten im Juli den Weg für eine weitere Amtszeit. Die Richter billigten ein im vergangenen Jahr verabschiedetes Gesetz, das die bisher geltende Altershöchstgrenze von 75 Jahren für einen Präsidentschaftskandidaten abschaffte. Mit dem Urteil wiesen sie die Klage der Opposition gegen das Gesetz ab. Der 73-Jährige hätte der bisherigen Regelung zufolge bei der kommenden Wahl im Jahr 2021 nicht mehr antreten dürfen. Die Verfassungsrichter verwarfen in ihrem Urteil zudem das Vorhaben der Opposition, die Amtszeit des Staatsoberhaupts zu begrenzen. Damit könnte Museveni theoretisch bis zum Lebensende regieren.

Die Bevölkerung in Uganda ist wegen der hohen Arbeitslosigkeit unzufrieden. Gerade junge Menschen kritisieren, der Präsident sei abgehoben und prangern etwa die Steuer auf soziale Medien an, die Museveni eingeführt hat.

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