40 Jahre Garfield: Schon lange vor Katzenvideos erfolgreich

40 Jahre Garfield: Schon lange vor Katzenvideos erfolgreich
Die gewichtige Comic-Figur von Jim Davis grantelt seit 1978 – und ist bis heute Kult.

Der Geburtstags-Albtraum hat begonnen. Garfield, 2006

Züchter beschreiben Exotische Kurzhaarkatzen als friedfertig, neugierig, verspielt, von gutem Charakter sowie gesellig gegenüber Artgenossen und Hunden; die Rasse gilt insgesamt als unkompliziert. Ihre Lebenserwartung liegt bei 15 Jahren.

Garfield ist anders.

Ich kann nichts dafür. Ich bin ein Sklave meiner Leidenschaften.Garfield, 1991  

Der Comic-Star – sein Besitzer Jon Arbuckle gibt ihn als exotic shorthair, red-tabby aus – ist „frech, fett, faul und filosofisch“ und das bereits seit 40 Jahren. Der Geburtstag des „orangefarbenen Speckkloß‘ mit Streifen“ fällt auf den 19. Juni 1978, damals erschien der erste Garfield-Strip auf Zeitungspapier. Den Sprechblasen zufolge erblickte der Tiger im Kleinformat in Mama Leonis Italian Restaurant mit knapp 2,5 Kilogramm das Licht der Welt. Die Vorliebe für Lasagne ist besiegelt. Ebenso das Erfolgsrezept.

Die besten Dinge im Leben sind ... essbar. Garfield, 2008  

„Garfield ist ein Anti-Held“, sagte der geistige Vater Jim Davis, 72, einmal über sein Baby: „Er sagt und macht all das Zeug, das alle gerne sagen und tun würden, wenn sie wüssten, dass sie damit durchkommen.“

Wenn Du irgendetwas zu sagen hast, sprich in meinen Bauchnabel. Garfield, 1986

  263 Millionen Menschen kennen den Bilderbuch-Exzentriker. Auf Facebook haben derzeit 15.574.172 Nutzer „die Person des öffentlichen Lebens/Haustier“ abonniert. Selbst im katzenaffinen Zeitalter von YouTube und Social Media ist das rekordverdächtig. Dabei hatte der verschlafene Mäuseversteher mit Aversion gegen Montage schon Erfolg, als noch niemand etwas von Cat-Content (Fotos von Katzen werden im Internet besonders oft geklickt, Anm.) wusste. Jim Davis, der zunächst mit einer Stechmücke reüssieren wollte, versuchte, sich in den 70ern mit dem Kater von den zahlreichen Hunde-Comics abzuheben. Die Schöpfung in Schwarz/Weiß war im Gegensatz zu heutigen Versionen in Farbe und 3D auf vier Pfoten unterwegs – und um einiges schwabbeliger.

Ich bin nicht übergewichtig, ich bin untergroß. Garfield, 2008  

Klein war auch die Farm in Indiana, auf der „Jim“ mit 25 Katzen aufwuchs. Weil James Robert unter Asthma litt, musste er oft im Haus bleiben – so legte er den Grundstein für seine Karriere. Dem sarkastischen Kater, benannt nach dem Großvater, stellte er Jon zur Seite, ein eher glückloser Cartoonist. Und Odie, ein Hündchen mit beschränkten geistigen Fähigkeiten.

Ist Odie hypnotisiert? Nein, er ist nur stupid. Garfield, 2005

 An den Kultfiguren hat sich bis heute wenig geändert. Aktuell erscheinen die Gedanken der Nervensäge in etwa 2400 Zeitungen in 80 Ländern und 27 Sprachen. 200 Millionen Bücher mit den Kater-Comics wurden bisher verkauft, Serien und Filme produziert. Fans können sich mit 5000 Merchandising-Produkten eindecken – vom Kaffeehäferl bis zur Kappe.

Wie es weitergeht?

Wenn man genug Zeit mit dem Planen verbringt, muss man tatsächlich nie etwas tun. Garfield, 2009

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