Österreichpremiere von "DER ZOPF" im Filmcasino Wien

Österreich-Premiere von "DER ZOPF" im Filmcasino Wien
Zur Österreichpremiere von "DER ZOPF" mit anschließendem KURIER-Gespräch war Autorin und Regisseurin Laetitia Colombani im Filmcasino Wien zu Gast.

Smita aus Indien träumt davon, dass ihre Tochter Lalita in die Schule gehen und so dem Elend, in dem sie als „Unberührbare“ leben muss, entkommen kann. Die Italienerin Giulia arbeitet in der Perückenwerkstatt ihres Vaters. Als sie den Betrieb nach einem Unfall ihres Vaters übernehmen muss, stellt sie fest, dass das Familienunternehmen hoch verschuldet ist. Und der renommierten Anwältin Sarah aus Kanada winkt eine große Beförderung, als sie erfährt, dass sie schwer krank ist.  Drei Leben, drei Frauen, drei Kontinente – und drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Obwohl sich Smita, Giulia und Sarah nie begegnet sind, sind ihre Leben doch auf bewegende Weise miteinander verflochten. 

Der Bestseller-Roman von Multitalent Laetitia Colombani berührte bereits 5 Millionen LeserInnen. Am 27.2. feierte die emotional packende Verfilmung Österreichpremiere im Filmcasino Wien.

Hommage an die Selbstbestimmtheit von Frauen

Das Drama DER ZOPF ist die jüngste Regiearbeit von Laetitia Colombani die ihren eigenen gleichnamigen Bestsellerroman für die große Leinwand adaptierte und zusammen mit Sarah Kaminsky („Gauguin“) auch das Drehbuch schrieb. Aus drei vermeintlich Losen Strängen hat Colombani ein kraftvolles Filmkunstwerk geflochten, das sich mit dem Leben dreier Frauen und ihrem Wunsch nach Freiheit auseinandersetzt. Die Schauspielerinnen Mia Maelzer („Stolen“), Kim Raver („Grey’s Anatomy – Die jungen Ärzte“) und Fotinì Peluso („Griechischer Salat“) beeindrucken dabei mit ihren intensiven Darstellungen. Untermalt wird die Hommage an die Selbstbestimmtheit von Frauen mit den gefühlvollen Kompositionen von Ludovico Einaudi („Ziemlich beste Freunde“).

KURIER-Gespräch im Anschluss

Im Anschluss an die Vorführung fand das KURIER-Gespräch zwischen Regisseurin Laetitia Colombani und KURIER-Redakteurin Alexandra Seibel statt. Dabei ließ die Regisseurin das Publikum einen Blick hinter die Kulissen und in den Produktionsprozess erhaschen. 

Laetitia Colombani

Autorin und Regisseurin Laetitia Colombani ermöglichte dem Publikum beim KURIER-Gespräch im Anschluss an die Vorführung einen Blick hinter die Kulissen ihrer Filmproduktion.

Für größtmögliche Authentizität und auf ausdrücklichen Wunsch der Schauspielerin schnitt sich Mia Maelzer, die im Film die „Unberührbare“ Smita spielt, beispielweise wirklich das Haar ab und spendete es, damit daraus eine Perücke gefertigt werden kann.

Colombani ging außerdem darauf ein, wie sie die Schauspielerinnen für die Verfilmung ihres Bestsellers auswählte – vor allem darauf, wie sie auf das Mädchen getroffen ist, das im Film Lalita, die Tochter der indischen Protagonistin, spielt. Colombani sah Sajda Pathan, wie die Jungschauspielerin mit richtigem Namen heißt, zum ersten Mal, als diese auf der Straße gebettelt hatte. Die Regisseurin fühlte sich von dem strahlenden Lächeln des Straßenkindes vom ersten Moment an derart überzeugt, dass sie ihre Mutter um Erlaubnis bat, sie bei den Dreharbeiten mitwirken zu lassen. Damals konnte das Mädchen weder lesen noch schreiben und ihr größter Traum war, in die Schule gehen zu dürfen – was ihr nach dem Dreh ermöglicht wurde. Heute liebt Sajda die Schule und hat schon große Pläne für ihre weitere Zukunft: sie möchte Ärztin werden.

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