Future Talk zum Thema Klima & Fossile Brennstoffe

Future Talk zum Thema Klima & Fossile Brennstoffe
Der KURIER und das Kunsthaus luden am 15. Jänner 2021 zu einer Onlineveranstaltung zum Thema Klima und Fossile Brennstoffe
Von Ina Lins

Kohle, Erdgas und Öl sind weltweit nach wie vor die wichtigsten Energiequellen. Bei ihrer Verbrennung gelangen Treibhausgase in die Atmosphäre, die für die Klimaerwärmung hauptverantwortlich sind. Hinzu kommen „fossile Großbauprojekte“ wie Schnellstraßen und Flughäfen. Sie verbrauchen nicht nur durch ihre Errichtung massiv Ressourcen und setzen CO2 frei, sondern tragen auch durch ihre Funktion dazu bei, dass klimafreundliche Infrastrukturangebote weniger genutzt werden.

KünstlerInnen weisen seit Jahren darauf hin, dass fossile Brennstoffe zu Ende gehen. Aktuell ist viel in Bewegung, was globale Investments in erneuerbare Energien betrifft, in den nächsten Jahren wird 1 Billion € investiert. Das betrifft aber vor allem den Strom-Sektor, im Bereich Verkehr, Gebäude und Heizungen ist noch viel zu tun. Die Staaten sind säumig, die Reduktionsziele von Kyoto oder Paris auch nur annähernd zu erreichen. Ein rechtliches Problem dabei ist, dass Völkerrecht nicht individuell einklagbar ist. Der Rechnungshof rechnet bereits mit Pönalzahlungen Österreichs, sollten die Vorgaben nicht erreicht werden. Lenkungsinstrumente wie das Steuersystem ist in Österreich noch nicht auf Ökologie ausgereichtet. Erdgas ist geringer besteuert als erneuerbarer Strom, die Mineralölsteuer ist nicht an die Inflation angepasst.

Auch im Bereich der Museen gibt es Initiativen gegen Greenwashing, die Besetzung der Tate Modern (BP or not BP) das Van Gogh Museum, das sich vom Sponsor Shell trennte, sind Beispiele. Oder auch Artwashing, wo große CO2-Verursacher in Kunst investieren, da ist die Kunst auch in der Verantwortung, dies aufzudecken. Die Klima-Neutralität könnte eine der größten Lügen der Menschheit sein, die Erzeugung von Bitcoins etwa braucht sehr viele Ressourcen. Was das individuelle Engagement betrifft, ist entweder politische Arbeit, strategische Bewusstseinsmachung oder Demonstration die Mittel, die mittelfristig etwas ändern können.

Gäste KLIMA & FOSSILE BRENNSTOFFE:
Dominik Schmitz, Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit, BOKU Wien
Karin Hiltgartner, Institut für Raumplanung, TU Wien
Klaus Schafler, Künstler
Michael Spiekermann, Fridays-for-Future-Aktivist
Moderation: Michael Huber, KURIER

 

 

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