Der Poet des Privat-Alltäglichen: "Pierre Bonnard" im Gespräch
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KURIER Talk: Pierre Bonnard - Die Farbe der Erinnerung
Während andere schon kubistisch oder surrealistisch malten, dachte Pierre Bonnard an die Opulenz der Farben. Lange hat man ihn deshalb als Nachfolger der Impressionisten verkannt, ihn auf seine lebensfrohe, sinnliche Malweise reduziert – und dabei ignoriert, wie sein Umgang mit der Farbe andere inspirierte, etwa Mark Rothko und seine Farbfeldmalerei.
Unter der Sonne Südfrankreichs, in seinem Haus in Le Cannet, hatte er all seine Motive in Reichweite. Alles, was ihn inspirierte: einen Garten mit Mimosen, einen Mandelbaum und eine schöne Landschaft. Seine sonnige Terrasse in dem kleinen Luftkurort oberhalb von Cannes wurde bei ihm zu einer mediterranen Explosion in Rot,Gelb und Orange. Und im Zentrum seiner kleinen Welt Marthe, seine Frau, sein Modell.
Ein Besuch im „Musée Bonnard“ in Le Cannet wird an diesem Samstagvormittag noch öfters von Evelyn Benesch den Gästen empfohlen werden.
Am vorletzten Tag der Ausstellung „Pierre Bonnard. Die Farbe der Erinnerung“ diskutierte die Chefkuratorin des Bank Austria Kunstforum Wiens im Rahmen einer exklusiven KURIER Matinée mit Kulturredakteur Werner Rosenberger über den Künstler, sein Werk und sein Leben.
Der Postimpressionist Pierre Bonnard (1867–1947) wurde erstmals in Österreich in einer Retrospektive im Bank Austria Kunstforum Wien mit 116 Leihgaben von 51 Leihgebern aus elf Ländern präsentiert und zeigte Stillleben und Landschaften, Straßenszenen, Gärten und Frauenakte.
Er malt immer aus der Erinnerung. Damit will er sich auf die Malerei konzentrieren und nicht vom Motiv abgelenkt werden. Deshalb gibt es auch keine anspruchsvollen Themen. Es geht ihm nicht um den Inhalt, sondern um die pure Malerei.
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