Zweisprachige Freundschaft

aus Papperlapapp, Nr. 4
So lernt man Deutsch am besten: "Papperlapapp" richtet sich an Fünfjährige.

"Përshëndetje, lepur!"

So wird (hoffentlich) den Kindern – den Fünfjährigen vorgelesen, die aus Albanien nach Österreich gekommen sind.

Dann: Hallo, Hase!

Und türkische Kinder hören zuerst:

"Bună, iepuraşule!"

(Der kleine Hase macht dann vor Schreck einen Sprung, aber es war nur ein vogëlushit (albanisch), ein aricel mai (türkisch), ein Igelkind ...

Kombinationen

Die neue Kinderzeitschrift hat ihren Sitz in der Wiener Schottenfeldgasse. "Papperlapapp" heißt sie, erscheint vier Mal im Jahr und wird von der Stadt Wien für alle Kindergärten eingekauft.

"Papperlapapp" ist zweisprachig. Das Heft gibt es immer in Deutsch – plus in einer Migrationssprache, die in Österreich stark vertreten ist. Deutsch/Albanisch, Deutsch/Arabisch, Deutsch/ Bosnisch, Deutsch/Polnisch, Deutsch/Tschetschenisch, Deutsch/Rumänisch, Deutsch/Türkisch (und als Draufgabe Deutsch/Englisch).

Ob es für syrische Kinder eine Kombination in der Sprache Farsi geben soll, wird von Chefredakteurin Karin Hirschberger noch geprüft.

Jedenfalls ist es gar nicht einfach, immer Übersetzer für die illustrierten Geschichten zu finden. Tschetschenisch war das größte Problem. Aber ist enorm wichtig: Es gibt so gut wie keine Literatur für tschetschenische Kinder in Österreich, Kinderbücher sind hier kaum aufzutreiben.

Die Idee dahinter ist: "Neue Sprachen lassen sich umso leichter erlernen, je besser ein Kind seine Erstsprache beherrscht" (Hirschberger). Zuerst bekommt man das Märchen von der Freundschaft zwischen Katze und Eichhörnchen in der Muttersprache serviert, danach – z. B. im Kindergarten – wird es auf Deutsch erzählt; und dann ist es ja vielleicht gar kein Märchen mehr, dass Katze und "wiewiórka" (polnisch) bzw. "ketri" (albanisch), also Katze und Eichhörnchen, gut Freund sein können.


Papperlapapp:
je 40 Seiten.
5,80 Euro.
Erhältlich über www.papperlapapp.co.at/shop/

Kommentare