Von Susanne Zobl
Zwei Pianistenpersönlichkeiten, die auf einen ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Die eine, Yuja Wang, 1987 in Peking geboren, setzt sich an den Tasten in Szene.
Der andere, Víkingur Ólafsson, 1984 in Reykjavík, Island, geboren, ist die personifizierte Gelassenheit, der seine Passion pur an den Tasten auslebt. Beide wissen, wie sie das Publikum in ihren Bann ziehen.
Jetzt haben sie sich für ein außergewöhnliches Programm vereint - oder vielleicht wurden sie das von ihrer Plattenfirma.
Yuja Wang und Víkingur Ólafsson begeisterten im Musikverein
Der Plan ging auf, wie sie im voll besetzten Musikverein mit einem sonst wenig kassentauglichen Programm demonstrierten. Mit Luciano Berios ephemerem „Wasserklavier“ gaben sie einen transparenten Auftakt, glitten nahtlos in Schuberts „Fantasie zu vier Händen“ in f-Moll, D 940, die sie, wie alles, an zwei Klavieren spielten. Wangs eigenwilligen Zugang glich ihr Partner stoisch aus.
Im zweiten Teil verblüfften sie mit John Cage, Conlon Nancarrow und zum Teil jazzigen Rhythmen der „Hallelujah Junction“ von John Adams. Arvo Pärts „Hymn to a Great City“ stellten sie Rachmaninows „symphonischen Tänzen“ voran. Da setzte das Paar auf Disziplin, arbeitete konzise die Walzer-Rhythmen heraus und war auf einen homogenen Austausch bedacht. Ovationen nach drei Zugaben.
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