Wo Kunst unrecht hat
Die Künstler äußern berechtigte Anliegen: Ein dem Online-Zeitalter angepasstes Urheberrecht ist längst überfällig. Geistiges Eigentum muss geschützt werden können. Wer gerne online kopiert, sollte das dürfen, solange er diese Nutzung von Kulturgut in irgendeiner Form, etwa durch eine pauschale Abgabe, zahlt.
Aber Forderungen nach verstärkter Internet-Überwachung im Namen des Urheberrechts müssen abgelehnt werden. Breite Teile der Kulturschaffenden treten hier im Namen des Geldes für weniger Freiheit ein. An diesem Verzweiflungsakt merkt man, wie prekär ihre finanzielle Lage ist.
Nein, die Kultur ist natürlich nicht für Zensur. Aber immer mehr Menschen dämmert derzeit: Es ist ein erschreckend kurzer Weg von einer ausgeweiteten Beobachtung unseres Online-Verhaltens bis zur willkürlichen Sperre von unliebsamen Webinhalten.
Kultur und Internet – das sind jene zwei Bereiche der Gegenwart, die für Freiheit stehen wie keine anderen. Es ist absurd und betrüblich, dass sie nun ausgerechnet in dieser Frage aufeinanderprallen.
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