Bei der Wien-Premiere der Comedy-Hirten am Dienstag im CasaNova Vienna war die Promi-Dichte hoch, mit Herbert Prohaska saß z. B. ein weiterer Parodierter im Publikum. Es gab Grund zum Feiern: Seit 20 Jahren ist die Spaßtruppe auf heimischen Bühnen unterwegs, daher ist der Titel des Jubiläumsprogramms „Immer wieder Österreich“ stimmig. Als sozusagen rot-weiß-roter Faden.
So werden etwa (fast) alle Bundeskanzler aus zwei Jahrzehnten imitiert, zudem Hansi Hinterseer, Marko Arnautovic etc. Herbert Haider liefert musikalische Einlagen von Ötzi bis Gabalier. Neuzugang Angelika Niedetzky knöpft sich ÖSV–Läuferin Kathi Liensberger vor.
Man serviert einen Mix aus altbekannten Nummern und aktuellen Gags. Der Beste aus der zweiten Kategorie (über „Fit mit Philipp“): „ServusTV hat sich viele Sportrechte vom ORF gesichert, aber nicht den Sportrechten.“
Aus dem Radio
Die Hirten wurden 2004 aus dem Radio geboren. Am Beginn stand der Erfolg in der Ö3-Comedyschiene, dann erst erfolgte der Weg auf die Bühne. Diese Umstände der Geburt hängen der Partie noch nach. Viele der Einlagen würden in Kurzform funktionieren, in einem abendfüllenden Kabarett ist es um Welten schwieriger, die Spannung zu halten. Und die geht bereits vor der Pause verloren.
Es mag zum 20. Geburtstag legitim sein, dass Peter Moizi und Christian Schwab von ihren jeweiligen Anfängen erzählen – aber der Name des Hirten-Klassikers Sepp „Schnorcher“ ist dann fast schon Programm. Schwab, dessen Stand-Ups (auch jene von Niedetzky) überzeugend vorgetragen sind, sagt nach einem Retro-Faschingsscherz über „gelbe“ Chinesen: Das durfte man 2005 noch machen, heute nicht mehr.
Vielleicht sollte man auch andere Retro-Schmäh-Zutaten über Bord werfen. Das Talent ist in der Truppe ja zweifellos vorhanden.
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