Wiener Zeitung: Göweil als Chefredakteur abberufen

Reinhard Göweil.
Der Grund sei ein "anlassbedingter Vertrauensverlust", wie die Wiener Zeitung mitteilte.

Reinhard Göweil ist nicht mehr Chefredakteuer der Wiener Zeitung. Das gab das Medium in einer Aussendung bekannt: "Die Wiener Zeitung sah sich am Freitag gezwungen, Reinhard Göweil wegen eines anlassbedingten Vertrauensverlustes mit sofortiger Wirkung von der Funktion als Chefredakteur der Wiener Zeitung abzuberufen und das Dienstverhältnis mit ihm zu beenden."

Weiter heißt es: "Bis auf Weiteres übernehmen die stellvertretenden Chefredakteure die Leitung der Redaktion." Über die Hintergründe der Abberufung gab es vorerst keinerlei Informationen. Die Zeitung steht im Eigentum der Republik Österreich und untersteht dem Kanzleramt.

Fristlose Kündigung

Der Schritt sei in Abstimmung mit der Eigentümerseite erfolgt und habe die Rückendeckung der Organe des Unternehmens, also des Aufsichtsrates, erklärte Geschäftsführer Riedler telefonisch gegenüber der APA. "Es war keine alleinige Entscheidung der Geschäftsführung", so Riedler. Es handle sich um eine fristlose Kündigung aus arbeitsrechtlichen Gründen, anderen Behauptungen trete man entschieden entgegen.

Göweil war seit 2009 Chefredakteur der Wiener Zeitung. Er löste vor knapp acht Jahren Andreas Unterberger ab. Göweil war mit dem Vorhaben angetreten, verstärkt "das nicht unbeträchtliche Honorarbudget", das bisher für Gastkommentatoren ausgegeben wurde, in die eigene Redaktion zu investieren und gezielt Nachwuchspflege zu betreiben. Erst Ende 2013 war eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre bekannt gegeben worden.

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