Staatsoper 2018/'19 mit viel Zeitgenössischem
Einen klaren Schwerpunkt auf das 19., 20. und 21. Jahrhundert setzt die Wiener Staatsoper bei ihren Premieren in der Saison 2018/19: Neben neuinszenierten Repertoireklassikern wie Verdis „Otello“ oder Strauss' „Frau ohne Schatten“ gibt es mit Trojahns „Orest“ auch ein zeitgenössisches Werk und mit Stauds „Die Weiden“ gar eine Uraufführung unter den sechs Opernpremieren.
Den Höhepunkt der Saison stellt wohl fraglos die Premiere von Richard Strauss' „Frau ohne Schatten“ am 25. Mai 2019 dar, dem offiziellen Jubiläumstag zur Eröffnung der Staatsoper vor 150 Jahren. Unter dem Dirigat von Christian Thielemann und mit der Regie von Patrice Chereaus letztem Assistenten Vincent Huguet hat man eine Topbesetzung zusammengestellt, die neben Stephen Gould und Camilla Nylund auch Evelyn Herlitzius und Nina Stemme mit Rollendebüts umfasst.
Das Pendant an Aufmerksamkeit auf der zeitgenössischen Seite stellt indes die Uraufführung von „Die Weiden“ dar, die Johannes Maria Staud und der Dichter Durs Grünbein für das Haus schreiben. Am 8. Dezember wird Ingo Metzmacher den Taktstock schwingen, während sich renommierte Namen wie Tomasz Konieczny, Thomas Ebenstein oder Herbert Lippert in der Sängerriege finden.
Eine zweite Uraufführung im Großen Haus musste man bekanntlich absagen, nachdem Krzysztof Penderecki seine „Phaedra“ nicht abliefern wird. „Er hat es einfach nicht geschafft“, bedauerte Direktor Dominique Meyer am Donnerstag bei der Präsentation den Rückzug des Komponisten. Stattdessen ist nun Manfred Trojahns „Orest“ angesetzt, die am 31. März in Regie von Marco Arturo Marelli gespielt wird. Den Reigen des Zeitgenössischen komplettiert am 26. Jänner 2019 die Uraufführung von Elisabeth Naskes Kinderoper „Was ist los bei den Enakos?“ am Standort Walfischgasse.
Eines der Großwerke aus der Heimat von Direktor Meyer wird am 14. Oktober den Auftakt zur Premierensaison darstellen, wenn Hector Berlioz' „Les Troyens“ erklingt, für die David McVicar die Regie besorgt, wofür er auf Stars wie Adam Plachetka oder Joyce DiDonato zurückgreifen kann.
Zwei Klassiker des Repertoires stellen indes Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ und Giuseppe Verdis „Otello“ dar, die am 9. Februar respektive am 20. Juni 2019 Premiere feiern. Für Donizetti hat man unter anderen Olga Peretyatko-Mariotti und Juan Diego Florez verpflichtet, während beim „Otello“ in der Regie von Adrian Noble unter anderen Olga Bezsmertna zu hören sein wird.
Weltstars wie Dirigent Valery Gergiev feiern in der kommenden Saison ihr persönliches Hausdebüt, während auch unter den Sängern wieder zentrale Rollendebüts begangen werden. So wird Andreas Schager erstmals den Lohengrin singen oder Piotr Beczala den Cavaradossi der „Tosca“.
In Summe werden heuer im Haus am Ring 50 verschiedenen Opern zu sehen sein, denen sich zehn verschiedene Ballett- und fünf Kinderprogramme beigesellen. Insgesamt sind in der kommenden Spielzeit über 350 Vorstellungen angesetzt, von denen 217 auf den Opernbereich entfallen sowie 58 aufs Ballett.
Im Ballett gibt es am 10. November mit „Sylvia“ zur Musik von Leo Delibes unter anderem das zweite Mal seit Amtsantritt eine eigene Choreografie von Spartenchef Manuel Legris, dem Direktor Meyer nach den Jahren der Zusammenarbeit familiäre Rosen streute: „Ich betrachte Manuel wie meinen Bruder, meinen Sohn.“
Kommentare