Wiener Konzerthaus brilliert mit Rekordzahlen

Matthias Naske, Chef des Konzerthauses, darf sich über die Zwischenbilanz freuen
Sehr hoher Eigendeckungsgrad, Umsatzplus und neue Pläne

Im September 2013 ließ Matthias Naske als frisch bestallter Intendant des Wiener Konzerthauses mit einer brutalen Ansage aufhorchen: Im Interview mit der APA meinte er, dass seine neue Wirkungsstätte "bankrott" sei. Eineinhalb Jahre später sieht die Situation weit besser aus. Diesen Eindruck vermittelten jedenfalls Naske und der frühere Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, der seit Anfang 2014 als Präsident des Hauses fungiert, am Dienstag gegenüber der Presse.

Die Zahl der Veranstaltungen wurde von 745 in der Saison 2013/’14 um 15 Prozent auf 856 gesteigert. Dementsprechend wird die Besucherzahl von 498.300 auf etwa 550.000 in der laufenden Saison anwachsen. Und die Zahl der Abonnements erreichte mit 31.180 einen Rekordstand. Daher gibt es ein Umsatzplus von 11,5 Prozent auf 17,7 Millionen Euro.

"Spitzenwert"

Die Karteneinnahmen machen 51,9 Prozent der Erlöse aus, die Fremdvermietungen deren 15,8. Der Eigendeckungsgrad stelle, meinte Konrad, einen "Spitzenwert" dar: Er beträgt 85,8 Prozent. Andere Konzerthäuser hätten einen Subventionsbedarf von etwa 45 Prozent. Die Bilanz für die Saison 2013/’14 ist ausgeglichen, man konnte rund 300.000 Euro an Rücklagen bilden – zweckgewidmet unter anderem für die Aufrüstung der Orgel.

Der Bawag-Kredit in der Höhe von 6,4 Millionen Euro, aufgenommen zur Finanzierung der Generalsanierung, beunruhigt den Präsidenten nicht: Aufgrund der Zinsen von 0,5 Prozent sei er sogar "ein Segen". Denn man könne mit den Rücklagen operieren. Sie machen etwa fünf Millionen aus. Langfristig wolle man den Kredit aber natürlich tilgen.

Zudem möchte man das Unternehmen auf noch bessere finanzielle Beine stellen. Der Beitrag für die 10.150 Mitglieder wird um fünf Euro auf 65 erhöht, zudem reduziert man den mit der Mitgliedschaft verbundenen Rabatt auf Karten. Diese Maßnahmen bringen 200.000 Euro. Da die Tickets künftig nicht mehr als Fahrscheine der Wiener Linien dienen, erspart sich das Konzerthaus Kosten von 75.000 Euro. Das Programm für die Saison 2015/’16 präsentiert Naske am 19. März.

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