Vorhang auf für ein Fest der Vielfalt!
Am Donnerstag starten die Wiener Festwochen aufgrund der Song-Contest-Vorbereitungen nicht am Rathausplatz, sondern in Schönbrunn (siehe Seite 19) – mit dem Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker (live in ORF 2 ab 21.05 Uhr).
Die erste Premiere folgt am Samstag: "Luci mie traditrici/Die tödliche Blume" – eine Oper über das Unsagbare in der Kunst des Komponisten Salvatore Sciarrino, inszeniert von Altmeister Achim Freyer. Insgesamt werden – mit der neu hinzugekommenen Österreich-Premiere des viereinhalbstündigen Films "The Memory of Justice" von Marcel Ophüls – bis 21. Juni 40 Produktionen beim größtes Kulturfestival Wiens angeboten.
Ewald Palmetshofer hat Marlowes "Edward II. Die Liebe bin ich" weiter geschrieben, die junge Nora Schlocker führt Regie.
Künstler aus 20 Ländern wirken an den Produktionen mit. Uraufgeführt werden unter anderem "Kings of War" von Ivo van Hove nach drei Shakespeare'schen Königsdramen, Kettly Noels Performance "Ich bin keine Schwarze" und eine Dramatisierung des Romans "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" durch Dusan David Parizek. "Noise" von Sebastian Nübling wird im neuen Festwochen-Spielort F23, einer ehemaligen städtischen Sargfabrik in der Breitenfurter Straße gezeigt, wo auch Frank Castorf mit "Die Brüder Karamasow" seine Auseinandersetzung mit dem Dostojewski- Kosmos abschließen wird.
"Into the City" widmet sich dem "Hotel Metropole", will der "Erinnerung eine Zukunft geben" (ab 28. 5.) am Morzinplatz, wo die Nationalsozialisten nach dem "Anschluss" die größte Gestapo-Leitstelle errichtet haben.
Mit "Phönix aus der Asche" vergleicht Schauspieldirektor Stefan Schmidtke die Festwochen: "Jedes Jahr brennen wir einmal lichterloh, um uns im nächsten Jahr wieder aufzuschwingen." Für heuer sei alles getan, um das "Phönix-Feuer ordentlich zu schüren und dafür zu sorgen, dass die Leute mit Spannung, Erleichterung, Hysterie und Gewogenheit die Künste tragen."
Kommentare