Wenn ein Dirigent die musikalische Seele vernichtet

Minkowski
Marc Minkowksi enttäuschte im Wiener Konzerthaus.

100 Jahre Wiener Konzerthaus. Ein Musikfest 11. Mai bis 29. Juni“ steht auf dem Programmheft-Cover zum Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen. Und das „kulinarische“ Programm mit Werken von Joseph Haydn, Christoph Willibald Gluck und Ludwig van Beethoven, gespielt von den Wiener Philharmonikern mit Marc Minkowksi am Pult, ließ in der Tat ein Ohrenschmaus-Fest erwarten.

Doch leider kam es anders. Schon Haydns „La Reine“ (angeblich die Lieblingssymphonie von Königin Marie Antoinette) klang völlig seelenlos. Mit hervorragenden Holzbläser-Soli, die aber zum Teil von den Streichern zugedeckt waren. Das Menuett kam nicht in Schwung, das Finale mutete wie ein musikalisches Wettrennen an.

In Glucks musikhistorisch so interessanter Ballettmusik „Don Juan, ou Le festin de Pierre“ (es war das erste Ballett mit Handlung) respektierte Minkowski abermals kaum die Tempo-Vorgaben des Komponisten. Wie etwa beim „Andante“, das nicht „gehend“, sondern „laufend“ erklang. Beethovens Dritte, die „Eroica“, war außer der „Marcia funebre“ bis hart an die Grenze der Spielbarkeit so verhetzt, dass die hervorragende technische Bravour der Wiener Philharmoniker als einziges positives Element hörbar war . Schade!

KURIER-Wertung: *** von *****

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