Schrullige Gesellen in ihrer Wunderwelt
Eigentümlich, verschroben, großteils nicht verständlich wie bizarre Traumbilder. Eine Nonsense-Humoreske fast ohne Worte. Und die Logik hat Generalpause, wenn die beiden Belgier Pieter Ampe und Benjamin Verdonck bei ihrer einstündige Performance "We don’t speak to be understood" bei den Wiener Festwochen im brut im Künstlerhaus (noch bis 9. 6.) wunderlich-absurd-skurrile Szenen spielen.
"Warum hat sich das Wäldchen in Erwartung des Schnees schon entkleidet?", sagt Verdonck zu Beginn, tänzelt ein bisschen und putzt sich kurz danach die Zähne, während sich die Vinyl-Scheibe mit einer Aufnahme von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" knisternd auf dem Plattenteller dreht.
Er öffnet die Tür zu einem Kühlschrank, aus dem ein bärtiger Mann schaut. Der wird später bellen und heulen wie ein Hund. Und auf einem Toaster hocken. In dem verbrutzeln irgendwann zwei Brotscheiben mit starker Rauchentwicklung.
Verdonck träufelt sich Honigsirup in den Mund und lässt ihn anschließend in Ampes Mund und auf dessen Bart fließen. Der wiederum beißt den auf dem auf dem Boden liegenden Verdonck in den Turnschuh und zieht ihn mit den Zähnen über den Boden.
Ein bisschen Witz zum Aberwitz gesellt sich beim "Titanic"-Filmzitat der berühmten Szene mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet und beim "We are the world"-Remix-Pop-Song zur lustvoll zelebrierten Apokalypse mit Weihnachtsbaum und großer Kugellampe, mit Windmaschine und Kunstnebel.
Aber das ganze Brimborium kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das absurde Theater des Duos insgesamt halb gar wirkt.
KURIER-Wertung:
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