Mats Staub: Erzählen vom Leben und Erleben
Der Schweizer Mats Staub hat ein Talent, ganz "gewöhnliche" Menschen über sich erzählen zu lassen, dass man ihnen gebannt zuhört. Geradezu eintaucht in fremde, spannende, berührende Biografien. Derzeit im Künstlerhaus: Bei "21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden" (bis 21. 6.) sprechen Aussteiger und Einwanderer, Verkäufer und Fleischhauer, Pensionisten und Studenten in Bern und Belgrad, Wien und Weimar, Genf und Johannesburg und vielen anderen Orten über ihr Erleben des Wechsels vom Jugendlichen zum Erwachsenen.
"Die Geschichten gleichen sich nicht unbedingt, die Kriegsgeneration oder die 50er-Jahre sind schon sehr unterschiedlich erlebte Zeiten", sagt im KURIER-Gespräch Staub, der mit seinem Projekt "5000 Liebesbriefe erzählen Geschichten" für Hörer in Kaffeehäusern bereits 2006 bei den Wiener Festwochen war. Diesmal geht’s um andere Erinnerungswelten.
"Für die meisten sind just um ihren 21. Geburtstag doch wichtige Dinge passiert. Bei anderen gar nicht sosehr." Die Frage war: Was bedeutet Erwachsenwerden?
"Da bin ich fasziniert", so Staub, "weil sich da von 100 kaum zwei Definitionen gleichen. Das finde ich sehr interessant." Für die einen ist das positiv, für andere negativ besetzt. Wieder andere sagen: ,Ich bin eigentlich bis heute nicht erwachsen geworden.’"
Einer Gesprächspartner von der Elfenbeinküste sagte: "Es gab verschiedene Momente, als ich dachte: Jetzt bin ich erwachsen. Um hinterher festzustellen: Ah nein, doch noch nicht." Manche beschreiben, wie sich plötzlich der Blick der Eltern auf einen verändert hat und sie auf einmal in einem anderen Ton mit einem reden.
Info: Bis 21. 6. (tgl. 10 bis 21 Uhr, Eintritt frei) Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus
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