"Wien Modern": Spektakulärer Start
Mit Friedrich Cerhas selten aufgeführter Komposition "Spiegel I-VII" beginnt am Freitag das Festival "Wien Modern". Cornelius Meister dirigiert im Konzerthaus das ORF-Radio Symphonieorchester.
Neue Musik aus Großbritannien
Bis 25. November gibt es Schwerpunkte zu Cerha, dem österreichischen Komponisten und Musiker Wolfgang Mitterer sowie zur britischen Musikszene: Die junge Emily Howard fühlt sich aber "nur indirekt" als Teil einer "UK Collection", wie der Schwerpunkt heißt: "Uns britische Komponisten verbindet kein gemeinsamer Stil, sondern das ,Alles ist möglich'."
Howard, Jahrgang 1979, hat in Oxford Mathematik studiert und verknüpft das mit ihrer Kompositionstätigkeit: "Ich denke in Formen, Bewegungen - nicht so viel anders als in der Mathematik." Ihr "Calculus of the Nervous System" wird in Wien uraufgeführt.
Komponistin zu werden, wenn man einen sicheren Mathematiker-Job haben könnte - war das nicht eine schwere Entscheidung? "Leichtes interessiert mich nicht", sagt Howard. "Ja, es ist schwierig. Man muss es wirklich wollen." Das Publikum sei, ähnlich wie in Wien, auch in Großbritannien überschaubar. Es wäre "wundervoll", würden sich mehr Menschen für Neue Musik öffnen. Dies sei "ganz sicher eine Bildungsfrage: Kinder sind ganz begeistert davon." Dieses Interesse müsse man fördern, sagt die Britin.
Kunst und Sport-Helden
Derzeit komponiert Howard ein Stück, das 2012 während eines doch recht prominenten Events zu hören sein wird: "Ich schreibe eine kurze Oper für die Olympischen Spiele in London", sagt Howard. "Toll, nicht?" Das Werk handelt von der tschechischen Sport-Ikone Emil Zátopek (1922-2000), Olympia-Sieger, Weltrekord-Halter und Volksheld während des Prager Frühlings. Viele junge Menschen kennen ihn heute nicht mehr, sagt Howard. "Eigentümlich: Der Kunst-Held wird für lange Zeit bewundert. Der Sport-Held nur von einer Generation.
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