Was Forscher aus dem Dreck auf Leonardos Zeichnungen herauslesen

Rötel, Bakterien, Pilze und menschliche DNA auf Karton: Die Forscher nehmen Proben vom berühmtesten Selbstbildnis des Leonardo
Österreichische Mikrobiologen haben sieben Werke da Vincis mit Hightech-Methoden untersucht.

Rom, Institut für Papierrestaurierung: Vorsichtig halten behandschuhte Hände ein fingerdickes Plastikteil und lassen es über eine gut fünfhundert Jahre alte Zeichnung gleiten. Ein Schlauch führt zu einer angeschlossenen Box. Fast wie bei einem Staubsauger. „Ja“, Guadalupe Pinar lächelt und sagt: „Das ist nichts anderes als ein Ministaubsauger.“ Hightech, versteht sich, stammen die abgesaugten Bilder doch von niemand geringerem als Leonardo da Vinci höchstpersönlich.

Kostbarer Schmutz

Nachdem es um den Maler der Maler geht, ist sogar der Dreck auf den Werken kostbar. Zumindest für Wissenschafter. Denn die mikrobielle Zusammensetzung von Kunstwerken kann interessante Fakten über ihre Vergangenheit enthüllen – und den Weg, den sie zurückgelegt haben. Darum hat ein interdisziplinäres Team von Forschern, Kuratoren und Bioinformatikern aus Österreich und Italien sieben Zeichnungen des Renaissance-Genies analysiert – „Studien von Insekten, Pferdebeinen und Menschen, die er für Bilder und Skulpturen gemacht hat. Darunter auch das berühmte Selbstporträt aus dem Jahr 1512“, erzählt Studienleiterin Pinar im Gespräch mit dem KURIER.

Am Freitag wurde ihre Studie „Das Mikrobiom von Leonardo da Vincis Zeichnungen: ein Bio-Archiv ihrer Geschichte“ im Wissenschaftsmagazin Frontiers in Microbiology veröffentlicht.

Was die Forscher herausgefunden haben, erfahren Sie hier:

 

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