Warum muss das Böse wie ein Affe ausschauen?
Als Stevenson die Erzählung fertig hatte, meinte Ehefrau Fanny, die verborgenen Weisheiten seien nicht gut herausgearbeitet worden.
Zornig warf er das Manuskript ins Feuer und legte sich für drei Tage ins Bett, um eine neue Version zu schreiben.
Zwar meinte er später, es sei die schlechteste Geschichte seines Lebens. Aber das Buch verkaufte sich gleich im Erscheinungsjahr 1886 sehr gut und sorgte – ebenso wie im gleichen Jahr sein Abenteuerroman „Kidnapped“ – dafür, dass sich der Schotte auf Samoa eine Plantage mit Wohnhaus leisten konnte.
Mehr als 100 Verfilmungen gibt es vom netten Arzt Henry Jekyll und seinem bösen Teil, dem todbringenden Edward Hyde, der bei einem Experiment mittels Tinktur aus Jekylls Körper irgendwie extrahiert wurde.
Hyde sieht auf Illustrationen meist wie ein gefährlicher Affe aus – leider auch in der Neuausgabe mit der Übersetzung von Mirko Bonné (dessen Roman „Nie mehr Nacht“ im Rennen um den Deutschen Buchpreis 2013 war).
Nur bleichAber laut Stevenson benimmt er sich zwar manchmal wie ein wilder Affe, allerdings sieht er bloß bleich und zwergenhaft aus – „er machte einen missgestalteten Eindruck, ohne dass man irgendeine Missbildung hätte benennen könnte.“
Ob so oder so: Soll niemand behaupten, das Böse sei nicht gleich zu erkennen; oder was.
R.L.Stevenson: „Der merkwürdige Fall von
Dr. Jekyll und Mr. Hyde“
Übersetzt von Mirko Bonne.
Illustriert von
Robert de Rijn.
Reclam Verlag.
124 Seiten.
23,60 Euro.
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