"Walküre" in Bayreuth: Wotan erschießt Siegmund und verletzt sich

Tomasz Konieczny als Wotan
Zweiter Abend der neuen "Ring"-Inszenierung - wegen eines Bühnenunfalls sogar mit zwei Wotan-Darstellern. Der erste Eindruck.

Es geht genau so radikal weiter, wie es in Bayreuth begonnen hatte. Und es schließen sich ein paar Kreise, man entschlüsselt mehr und mehr psychologische Raffinessen, die der österreichische Regisseur Valentin Schwarz in seine Inszenierung packt.

Wotan, das hat man schon bei "Rheingold" gesehen, ist hier der Clan-Chef, der brutale Kopf des Wo-Tan-Clan sozusagen. In der "Walküre" ist es sogar er selbst, der Siegmund tötet, konkret erschießt. Er leidet aber am Ende schrecklich darunter, dass er sich, von seiner Frau unter Druck gesetzt, auf das üble Spiel eingelassen hat. Packend ist das Finale, bei dem Loge nicht sein Feuer auslegt, sondern Fricka mit einer Kerze und zwei Gläsern Rotwein hereinkommt, um sich mit Wotan zu versöhnen. Darauf hat er natürlich keine Lust und zieht bereits mit Wandererhut ab.

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