Von Laurenz Reidinger
Das Kultfestival Wacken ging am Mittwoch in seine 33. Runde und hat auch dieses Jahr wieder einiges zu bieten. 85.000 Fans harter Musik übernehmen bis Samstag abermals das kleine Bauerndörfchen in Schleswig-Holstein. Doch was sollte man über das Open Air Event wissen, wo kann man die Konzerte live schauen und am wichtigsten, welche Acts sollte man nicht verpassen?
Wie alles begann
Wer das erste Mal in die beschauliche Gemeinde Wacken reist, würde nicht auf die Idee kommen, dass hier eines der größten Festivals der Metal-Szene stattfindet. Zählt der kleine Ort doch gerade einmal rund 2.100 Einwohner. Es fing auch alles erst mal klein an, nämlich 1989 bei einem gemeinsamen Wirtshausbesuch von Thomas Jensen und Holger Hübner. Im darauffolgenden Jahr war es dann soweit, die erste Edition des heutigen Megaevents ging vor 800 Fans in der lokalen Kiesgrube über die Bühne. Die Veranstaltung wuchs von da an stetig. 1992 konnte man sogar Bands wie Blind Guardian und Saxon für Auftritte gewinnen. Es war auch während dieser zweiten Ausgabe, dass man erstmals die lokale Bauernschaft mit einbezog, da der Platz in der Kiesgrube schlicht zu eng wurde. Seither ist viel passiert, aus einem kleinen Projekt zweier Freunde wurde eine Großveranstaltung, in die heute der ganze Ort involviert ist. Die Bauern stellen ihre Wiesen zur Verfügung. Anwohner verkaufen aus dem Fenster heraus Strickwaren und Marmelade, die lokale Feuerwehr-Musikkapelle eröffnet das Festival traditionell als erster aller Acts auf einer der Bühnen.
Wo kann ich mir die Konzerte live ansehen?
Auch dieses Jahr kann das Wacken Open Air wieder live gestreamt werden. MagentaMusik überträgt das Megaevent online. Hier gibt es einen Wermutstropfen, nicht alle der Acts, die 2024 auftreten, sind auch im Stream zu sehen. So werden Bands wie Korn oder Black Sabbath zwar in Schleswig-Holstein auftreten, dies aber nicht vor laufender Kamera tun.
Welche Bands sollte ich nicht verpassen und wann muss ich einschalten?
Donnerstag: Die Scorpions spielen live ab 22:15 Uhr
Die Scorpions brauchen wohl kaum eine lange Vorstellung. Sie sind eine der bekanntesten Bands der deutschen Musikszene. Besonders berühmt sind sie für ihren Megahit „Wind of Change“, der von vielen als „die Hymne der Wende“ gesehen wird. Dieser Act gehört wohl mit fast 60 Jahren Bühnenerfahrung zu den ältesten im Geschäft und zu ihren Vorbands zählten bereits heutige Weltstars wie Iron Maiden oder Def Leppard. Andere Gruppen, zum Beispiel Metallica und Bon Jovi lernten weite Teile ihres Bühnenhandwerks von den Hannoveranern. Zusammengefasst: Es handelt sich hier um Routiniers, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Hochpoetische Blind Guardian
Freitag: Blind Guardian geben um 20:30 Uhr ihre Werke zum Besten
1984 in Krefeld gegründet, zählt Blind Guardian nicht weniger als Rammstein oder die Scorpions zum essenziellen Kanon des Metalgenres in Deutschland. Die Band überzeugt besonders durch sehr komplexe Gitarren-Arrangements und ausgefallene Effekte. Ihr vermutlich bekanntestes Lied ist, aber wohl auch ihr sanftestes „The Bard’s Song.“ Wenn sie dieses hochpoetische Akustikwerk in Wacken anstimmen, ist ihnen die vokale Unterstützung Tausender Fans sowie die Gänsehaut der Zuhörer gewiss.
Rockende Wikinger
Samstag: Amon Amarth rocken um 20:45 Uhr das Kuhdorf
Was haben Wikinger und Death-Metal gemeinsam? Richtig, Amon Amarth! Der schwedische Act, deren Bandname aus J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ abgeleitet ist, widmet sich in seinen Liedern vorrangig einer Thematik: Wikinger. Nichtsdestotrotz sollte man aber nicht unterschätzen, dass es sich auch hier wieder um eine Gruppe hocherfahrener Profis handelt, die in ihrer Bandgeschichte bereits auf einige Erfolge, zum Beispiel einen deutschen Golden Award zurückblicken können.
Eines ist klar, die diesjährige Ausgabe des Festivals dürfte wieder eine riesige Party werden. Das Lineup hat auch über unsere Empfehlungen hinaus vieles zu bieten. Die Übertragungszeiten für alle Acts auf der Faster + Harder Stage sowie der Louder Stage findet man online auf magentamusik.de und wacken.com
Kommentare