Vorschau auf die Golden Globes 2013
Die Verleihung der Golden Globes am 13. Jänner ist der Startschuss für die in Hollywood alljährlich mit Spannung erwartete „Award-Season“, in der eine Preisverleihung die nächste jagt. Die Globes gelten dabei traditionell als wichtiges Stimmungsbarometer für den Höhepunkt der Saison: die Oscar-Verleihung am 24. Februar.
In diesem Jahr feiern die Golden Globes Jubiläum – bereits zum 70. Mal wird die Trophäe in Form einer goldenen Erdkugel während einer rauschenden Ballnacht im „Beverly Hills Hotel“ von der „Hollywood Foreign Press Association“ (HFPA) vergeben.
Was Rang und Namen hat in Hollywood strömt zu der glamourösen Veranstaltung, die bei den Promis besonders beliebt ist. Ein Grund: Im Gegensatz zu anderen Verleihungen müssen die (1300) Gäste nicht drei Stunden lang in engen Theatersitzen ausharren, sondern sitzen gemütlich an Tischen zusammen. Sie schlemmen ein dreigängiges Edelmenü von Starkoch Suki Sugiura (Geräuchertes Rinderfilet und kalifornische Seebrasse mit Orangen-Öl und karamellisiertem Fenchel) und schlürfen feinsten Moët-Champagner (Jahrgang 2004).
"Viel witziger"
Beliebt bei den Stars „Bei den Globes sind die Dankesreden viel witziger als bei anderen Shows, weil die meisten Gewinner schon leicht beschwipst sind“, sagte George Clooney einmal scherzhaft über die Gala.
Ein weiterer Grund, warum die Globes bei den Stars schwer angesagt sind, ist das System, mit dem über die Sieger entschieden wird. Gerade einmal 90 Mitglieder umfasst die oft umstrittene HFPA, die als Ausrichter fungiert. Für eine Nominierung genügen bereits 25 Stimmen – sehr viel leichter lassen sich Karrieren in Hollywood nicht beeinflussen.
Zum Vergleich: Bei den Oscars entscheiden 6000 Mitglieder der Academy über die Gewinner. Die HFPA ehrt im Gegensatz zu den Oscars nicht nur Filmschaffende, sondern auch die besten TV-Serien und TV-Filme. In insgesamt 26 Sparten werden die „Globes“ vergeben.
Die Stardichte ist daher weit höher als bei vielen anderen Award-Shows. Meryl Streep, Richard Gere, Denzel Washington, Leonardo DiCaprio, Christoph Waltz, Nicole Kidman, Steven Spielberg – die Liste großer Namen ist auch in diesem Jahr lang.
Österreich-Doppel Mit Regisseur Michael Haneke hat neben Waltz ein weiterer Österreicher eine große Siegchance. Sein Film „Amour“ gilt als Favorit in der Sparte „Bester ausländischer Film“. Haneke nimmt den Rummel mit alpenländischer Ruhe: „Die Preisverleihungen sind alle irgendwie gleich. Mir ist es egal ob ich in Hollywood oder Cannes bin. Das gehört halt zum Geschäft.“
Moderiert wir die Gala heuer von Tina Fey („30 Rock“) und Amy Poehler („Parks and Recreation“) – wahrscheinlich weit weniger rotzig als zuletzt vom Briten Ricky Gervais.
Schon Wochen vor der Verleihung beginnt für die Nominierten der Vorbereitungsstress. In den „Gifting Suites“ decken sich die ohnehin schon gut betuchten Stars mit jeder Menge kostenlosem Schmuck, Kleidern und Spa-Gutscheinen ein. Zahlreiche Pressetermine und Symposien stehen zudem auf dem Programm. Und am Tag der Verleihung beginnt der Tag für die meisten Stars schon früh – wenn sie ihre Stylisten, Haar- und Make-up-Spezialisten in einem Hotelzimmer treffen, um sich in Schale zu werfen für den großen Auftritt. Bis zu sechs Stunden dauert diese Prozedur vor allem für die weiblichen Stars.
Der Promiaufmarsch bei den Globes macht die Veranstaltung zu einem Hochsicherheits-Event, bei dem neben der Polizei und der Security auch Beamte des FBI, der CIA und der Behörde für Staatssicherheit im Einsatz sind.
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