Vor Lasershow und Löwenmähne war das Wunderkind
Laser, Lautsprecher und Löwenmähne: David Garrett macht Klassik zum Rockkonzert. Er begeistert, mit lockerer Atmosphäre und lasziven Bewegungen (nicht nur der Finger), auch jene, die niemals einen Fuß ins Innere der Klassiktempel setzen würden. Einst gab es aber auch einen ganz anderen David Garrett: einen schüchternen Außenseiter mit Bubenfrisur, der als Wunderkind gefeiert wurde. Dirigent Zubin Mehta war damals sicher, dass Garrett eine große Karriere bevorstehe. Da war noch nicht absehbar, dass die steile, frühe Karriere ins Stocken geraten sollte; dass erst eine Neuerfindung des Wunderkindes als Enfant terrible Garrett auf die Bühne zurückbringen würde.
Mit 13 hatte er seinen ersten Plattenvertrag, und die hörenswerte CD zeigt deutlich, warum: Garrett überzeugt durch spürbaren Gestaltungswillen und erstaunliche Geschmackssicherheit. Und – das zeigt die Einspielung u.a. von „Ave Maria“ – er wusste schon damals, wo die großen Emotionen wohnen.
KURIER-Wertung: **** von *****
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