Vor Lasershow und Löwenmähne war das Wunderkind

Kritik: Die frühen Aufnahmen des Stargeigers David Garrett. Am 13. Mai kommt er für ein Konzert auch nach Wien.

Laser, Lautsprecher und Löwenmähne: David Garrett macht Klassik zum Rockkonzert. Er begeistert, mit lockerer Atmosphäre und lasziven Bewegungen (nicht nur der Finger), auch jene, die niemals einen Fuß ins Innere der Klassiktempel setzen würden. Einst gab es aber auch einen ganz anderen David Garrett: einen schüchternen Außenseiter mit Bubenfrisur, der als Wunderkind gefeiert wurde. Dirigent Zubin Mehta war damals sicher, dass Garrett eine große Karriere bevorstehe. Da war noch nicht absehbar, dass die steile, frühe Karriere ins Stocken geraten sollte; dass erst eine Neuerfindung des Wunderkindes als Enfant terrible Garrett auf die Bühne zurückbringen würde.

Vor Lasershow und Löwenmähne war das Wunderkind
cover
Denn eigentlich sah alles so aus, als ob Garrett dereinst im Musikverein oder Konzerthaus zu Hause sein werde. Hochgelobt war der Bub, der mit 14 Jahren einige Aufnahmen einspielte, die ab 22. März als „David Garrett 14“ erhältlich sind.

Mit 13 hatte er seinen ersten Plattenvertrag, und die hörenswerte CD zeigt deutlich, warum: Garrett überzeugt durch spürbaren Gestaltungswillen und erstaunliche Geschmackssicherheit. Und – das zeigt die Einspielung u.a. von „Ave Maria“ – er wusste schon damals, wo die großen Emotionen wohnen.

KURIER-Wertung: **** von *****

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