Von Cannes bis Cave: Absagen allerorts wegen Coronavirus
Die Burg zumindest bleibt hoffnungsfroh: Im Burgtheater Magazin, soeben veröffentlicht, wird die Premiere von „Peer Gynt“ für 23. April angekündigt. Tags darauf soll die Erstaufführung von Evan Placeys „Mädchen wie die“ stattfinden. Zudem will man sich mit einem „Sprechchor“ an der geplanten Klimademo beteiligen.
Ansonsten glaubt kaum ein Veranstalter oder Künstler, dass nach Ostern – die Maßnahmen der Regierung wurden ja am Freitag bis 13. April verlängert – die Normalität einkehren werde. Bereits ersatzlos abgesagt ist unter anderem das Donaufestival in Krems, das von 24. April bis 2. Mai hätte stattfinden sollen.
Von 12. bis 23. Mai, wie geplant, wird es kein Filmfestival von Cannes geben. Möglicherweise werde es auf Ende Juni oder Anfang Juli verschoben, teilten die Organisatoren mit. Sei der Höhepunkt der Coronavirus-Krise nicht bereits Ende März erreicht, müsse das Festival womöglich ganz abgesagt werden. Der parallel zum Festival geplante Filmmarkt könnte in diesem Jahr eventuell als reine Online-Ausgabe stattfinden, hieß es. Daran nehmen normalerweise gut 12.000 Branchenvertreter teil.
Kein 50-Jahr-Jubiläum
Definitiv abgesagt und aufs nächste Jahr verschoben ist bereits Glastonbury. Von 24. bis 28. Juni sollte das 50-Jahr-Jubiläum des Musikfestivals in der englischen Grafschaft Somerset gefeiert werden. Erwartet wurden Paul McCartney, Taylor Swift, Diana Ross und Kendrick Lamar.
Bei den Oberammergauer Passionsspielen übte man sich noch vor wenigen Tagen in Optimismus. Die Premiere war für den 16. Mai geplant, bis zum 4. Oktober wären zu mehr als 100 Vorstellungen rund 450.000 Besucher gekommen. Nun aber wurden die Spiele abgesagt beziehungsweise – weit vorausschauend – auf 2022 verlegt.
Kein Nick Cave in der Stadthalle
Am 1. Juni wird Nick Cave mit The Bad Seeds sicher nicht in der Wiener Stadthalle spielen: Er tat kund, für die „European and UK Tour“ neue Termine einzutüten. Dass der Australier den Brexit derart brutal vollstreckt, verwundert allerdings schon.
Und was ist mit den Wiener Festwochen, die am 15. Mai auf dem Rathausplatz eröffnet werden sollen? Pressesprecherin Anne Zimmermann gibt auf Anfrage bekannt: "Wir prüfen derzeit noch Möglichkeiten, in welcher Form die Festwochen 2020 stattfinden bzw. auf die veränderte Situation reagieren können. Eine Entscheidung darüber werden wir im Verlauf der der kommenden Woche treffen."
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