Viren, Würmer und Auswüchse einer Plünderer-Gesellschaft

Mehrere Plünderer, nur auf den eigenen Vorteil bedacht, eine Boutique mit Stoffen, die zum Nachdenken anregen - und eine Tapete mit toten Fliegen
Ines Doujak übt in der Kunsthalle Wien umfassend Kritik am Kapitalismus und Kolonialismus: die „Geistervölker“ - ein Menetekel

Schon seit Jahrzehnten beschäftigt sich Ines Doujak unter anderem mit den verheerenden Folgen des Kolonialismus wie des Kapitalismus – von der Ausbeutung der Ärmsten über das Leid der Tiere bis zur Zerstörung der Umwelt. Und sie hat eine raffinierte Methode der Kritik entwickelt: Sie verpackt die bitteren Wahrheiten gerne in Hochglanzästhetik, in knallige Farben, garniert mit doppelbödigem Witz.

Indes Doujak kann aber, von botanischen Büchern und medizinischen Atlanten mit Darstellungen diverser Krankheiten inspiriert, auch ganz anders: Ihr Pandämonium wird von missgebildeten Gestalten bevölkert, die in Horror- oder SF-Filmen reüssieren könnten. Dass sich die Multimedia-Künstlerin, 1959 in Klagenfurt geboren, daher auch mit Pandemien beschäftigt, liegt nahe. Und so ist die Personale in der Kunsthalle (bis 16. 1. am Standort Museumsquartier) alles andere denn coronafrei.

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