Sieben Tage Kunst

Sieben Tage Kunst
Die Vienna Art Week holt Wiens Kreativszene vor den Vorhang.

Mit mehr als 150 Veranstaltungen in nur einer Woche möchten die Museen, Galerien und Kunstinitiativen der Stadt wieder „der Welt zeigen, dass Wien eine unheimlich vitale Kunststadt ist“. Die Vienna Art Week lädt noch bis Sonntag zu ausgedehnten Atelierrundgängen, Ausstellungseröffnungen und einer Vielzahl an interessanten Podiumsgesprächen und Performances.

„Wir haben vor neun Jahren die Idee geboren, die Kunstinstitutionen in Wien zusammenzuziehen, ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen und heimische Künstler zunehmend auch international zu vernetzen“, erläutert Dorotheum-Hausherr und Präsident des Art Cluster Vienna, Martin Böhm. Im vorigen Jahr sei man mit 35.000 Besuchern bereits an seine Grenzen gestoßen. Dennoch freue man sich sehr über den regen Zuspruch. „Wir sind einst mit 20 Partnern gestartet und sind jetzt bei über 70 Teilnehmern angekommen. Wir haben eine enorme Kunstlandschaft und das gilt es zu kommunizieren“, betont Böhm.

Die „Wiener Festwoche der Kunst“, wie sie von ihren Veranstaltern gerne bezeichnet wird, widmet sich jedes Jahr einer speziellen, übergreifenden Thematik. „Projecting Worlds“ lautet heuer das verbindende Motto, das den Künstler als Schöpfer von Werken und als Erzähler seines eigenes Kosmos in den Mittelpunkt stellen soll. „Das Schaffen von Kunst passiert eigentlich in großer Isolation, in einem Atelier beispielsweise. Aber irgendwann ist dann der Punkt gekommen, wenn man mit seinem Werk nach außen treten muss“, sagt der künstlerische Leiter Robert Punkenhofer.

Besonders spannend an der Vienna Art Week findet der erst relativ kurz in Wien tätige Kunsthallen-Chef Nicolaus Schafhausen „die Heterogenität der unterschiedlichen Trägerschaften, die alle gemeinsam versuchen, der Öffentlichkeit Gegenwartskunst und zeitgenössisches Denken zu vermitteln. Das sind produktive und schöne Differenzen, die sich da auftun.“

So hat man als Besucher die Möglichkeit, bereits etablierte Institutionen ebenso zu besuchen wie kleine Galerien und die derzeit angesagtesten Off-Spaces der Stadt. Räume wie das Im Ersten, flat1, mo.ë, k48, Glockengasse No9, das Fluc am Praterstern oder Hinterland sind für viele junge Kreative ein Sprungbrett in den eigentlichen Kunstmarkt.

Neue Einblicke verspricht auch der „Open Studio Day“ am kommenden Samstag, an dem über 80 Künstler Interessierte in ihre Ateliers einladen und ihre persönlichen Arbeitsweisen präsentieren.www.viennaartweek.at

Kommentare