Van der Bellen und Kurz würdigen Elizabeth T. Spira

Van der Bellen und Kurz würdigen Elizabeth T. Spira
Der Bundespräsident würdigt die Dokumentarfilmerin als "große Chronistin" mit "schonungslosem" Blick.

Bundespräsident Alexander van der Bellen hat die in der Nacht auf Samstag verstorbene TV-Journalistin und Dokumentarfilmerin Elizabeth T. Spira als "große Chronistin der heimischen Gesellschaft und der einzelnen Menschen" gewürdigt. Spira hatte "einen schonungslosen Blick auf die österreichische Wirklichkeit, der immer von Respekt geprägt war", so das Staatsoberhaupt via Twitter.

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meldete sich über den Kurznachrichtendienst. "Das Lebenswerk der österreichischen Journalistin Elizabeth T. Spira ist beeindruckend und beschreibt Österreichs Gesellschaft auf eine ganz besondere Art und Weise", so Kurz. "Ihr Ableben ist ein großer Verlust - mein Beileid gilt vor allem auch ihrer Familie & ihren Freunden." Auch Kulturminister Gernot Blümel sprach von einem "beeindruckenden Lebenswerk".

SPÖ-Spitze: "Einmalige Gabe"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda zeigten sich via Aussendung "tief betroffen" vom Tod Spiras. Man verliere "eine begnadete Alltagschronistin", die "Fernsehgeschichte geschrieben hat", so Rendi-Wagner. Ihre "filmischen Dokumente der österreichischen Seele waren stets von der Nähe zu den Menschen und dem Respekt vor ihrem Gegenüber geprägt".

Spira habe die "einmalige Gabe" besessen, "Menschen zum Sprechen anzuregen, ohne sie vorzuführen", so Drozda. Dadurch sei es ihr gelungen, "ebenso sensible wie genaue Bestandsaufnahmen der österreichischen Gesellschaft zu zeichnen".

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sowie Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) betonten in einer Aussendung, Spira habe "durch ihr aufmerksames Beobachten unsere Gesellschaft auf unverwechselbare Art gespiegelt". Ihre Reportagen "haben uns amüsiert, erschrocken und nachdenklich gemacht. Ihren Interviewpartnern ist Spira immer auf Augenhöhe, mit Respekt und Wärme begegnet."
 

Wrabetz: Österreichern oft Spiegel vorgehalten

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bezeichnete Spira in einer Aussendung als "eine der renommiertesten ORF-Journalistinnen des Landes". Mit ihren einzigartigen TV-Sendungen sei es ihr gelungen, "ein Stück österreichische Alltagskultur zu schaffen, das seit mehr als 20 Jahren ein Fixpunkt im ORF-Programm ist". Mit ihrem speziellen journalistischen Zugang habe sie den Österreichern "oft einen Spiegel vorgehalten".

Als "unbeirrbare Frau, die viele Menschen berührt hat - mit großem Herz, scharfem Blick und wachem Verstand", würdigte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner die Verstorbene. "Sie war ein hochpolitischer Mensch, der trotz Gegenwind ihren Weg des Journalismus und der Aufklärung gegangen ist - und immer den Schalk in den Augen."

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