Unendlicher Spaß eben

Bernhard Dechant, Tim Breyvogel, Karim ChÈrif, Julia Jelinek, Thomas Feichtinger (v.l.n.r.)
Das Meisterwerk von David Foster Wallace auf die Bühne gebracht.

Regisseurin Christine Eder wagt sich an den genialen 1500-Seiten-Wälzer "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace. Mit dem Titel hat man es hier aber etwas zu ernst genommen. Schier unendlich kommt einem die 190-minütige Bühnenfassung vor, die am Mittwoch in der Garage X Premiere hatte.

Auf den Spaß hat man allerdings nicht ganz vergessen. Denn mit Julia Jelinek, Tim Breyvogel, Karim Chérif, Bernhard Dechant und Thomas Feichtinger hat man hier fünf hervorragende Schauspieler besetzt, die in dieser Theater-Tour-de-Force keinerlei Schwäche zeigen. Auch wenn der Spaß mal etwas zu schrill oder zu gewollt daherkommt. Unendlicher Spaß eben.

Drogen, Depressionen, Kindesmissbrauch und natürlich Entertainment. Das alles in rasanten Rollenwechseln. Darum geht es hier. Der Text wird runtergerattert, als ob es kein Morgen gäbe. Kein Wunder bei der Länge. Jelinek schafft es gelegentlich mit ihrem reduzierten Spiel, die gezielte Reizüberflutung zu umgehen. Dabei sieht man ihr gerne zu.

"Bedenken Sie - Sie befinden sich in ihrer Freizeit", taucht ein mahnendes Schild gegen Ende des Stückes auf.

KURIER-Wertung:

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