Überraschung bei Buchpreis-Nominierung

Autor Heinrich Steinfest
Der Österreicher Heinrich Steinfest ist mit „Der Allesforscher“ auf der Shortlist

Große Überraschung: Heinrich Steinfest ist mit „Der Allesforscher“ der (einzige) Österreicher auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Nicht Streeruwitz, nicht Köhlmeier – sondern Steinfest, oft als Krimischreiber abgestempelt – aber er war immer etwas Besonderes.

1961 in Australien geboren und im vierten Wiener Bezirk aufgewachsen, lebt Steinfest in Stuttgart. Sein „Allesforscher“ ist nahe bei Thomas Bernhard und John Irving. Man erfährt, wie ein Wal explodiert. Wie ein Manager seine Berufung als Bademeister findet. Wie ein Kind – Konzentrat aller Kinder – seine eigene Privatsprache hat: „Chaanda-sa-hrck!“

Die Konkurrenz: Thomas Hettche („Pfaueninsel“), Angelika Klüssendorf („April“), Gertrud Leutenegger („Panischer Frühling“), Thomas Melle („3000 Euro“) und Lutz Seiler („Kruso“). Preisverleihung ist am 6. Oktober in Frankfurt.

Sprachliche Brillanz

Die sechs Finalisten „führen mit sprachlicher Brillanz ihre Figuren in all ihrer Würde vor Augen“, sagte Jurysprecherin Wiebke Porombka. „Sie erweitern dabei unseren Blick auf das Leben und unsere Gegenwart und justieren ihn neu.“

Der Deutsche Buchpreis gilt als die Literaturauszeichnung mit der größten Publikumsresonanz im deutschsprachigen Raum. Der Gewinner erhält 25.000 Euro, die restlichen fünf Finalisten 2.500 Euro. Der vom Dachverband der deutschen Buchbranche organisierte Preis wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Die Auszeichnung wird stets am Vorabend der Frankfurter Buchmesse verliehen. Im vergangenen Jahr wurde Terezia Mora für den Roman „Das Ungeheuer“ ausgezeichnet.

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