Über das Deppert-Sein, die Like-Generation, Witzableiter und dicke Wale

Über das Deppert-Sein, die Like-Generation, Witzableiter und dicke Wale
Kabarettgipfel mit Klaus Eckel, Omar Sarsam, Clemens Maria Schreiner, Martina Schwarzmann, Michael Mittermeier und Ohne Rolf

Sechs Acts an einem Abend – und erstmals seit April 2020 wieder vor Publikum: Das war der 10. Kabarettgipfel Montag in der Wiener Stadthalle. Das Power-Pingpong der Pointen kommt im Doppelpack am 10. 12. und 14. 1. (20.15 Uhr, ORF 1) ins Fernsehen.

Es geht um die Themen „Stadt, Land, Fluss“ und „Auf in die neuen Zeiten“. Die Ober-Bayerin Martina Schwarzmann, die sich zur eloquenten Landpomeranze stilisiert, kennt „alte Weiber“, die mittlerweile jünger als sie selbst sind. Sie lästert über ahnungslose Städter, die am Kartoffelacker nach der „lila Kuh“ und dem „Vollkorngetreide“ Ausschau halten, und sorgt von Beginn an für eine heitere Grundstimmung – froh darüber, endlich wieder live zu spielen, hatten doch ihre Kinder im Lockdown schon lamentiert: „Mutti, wir sind nicht deine Witzableiter.“ Während die sich prompt rächt mit einem Lied: „Es ist so geil, erwachsen zu sein“.

Klaus Eckel weiß von bedrohten Tierarten: „Die Filzlaus ist der neue Pandabär.“ Und kennt sich aus mit der Forschung: „Das Problem beim Beamen sind die vielen Daten im Gehirn. Nach dieser Logik kann man einen Deppen leichter beamen. Und wenn einer zu mir sagt: Du bist ein fester Trottel, bedeutet das für mich einen Mobilitätsgewinn.“ Er hat auch Verschwörungstheoretiker und andere vernunftsresistente Zeitgenossen auf der Schaufel: „Wissen Sie, warum der Meeresspiegel steigt? Weil die Wale immer dicker werden.“

Er wundert sich über den Bewertungswahnsinn der Like-Generation: „Das Gefängnis in Stein hat viereinhalb Sterne. Und ein Kunde schrieb: Gerne wieder.“

Oder das merkwürdige Verhalten hemmungsloser Schnäppchenjäger: „Da kriege ich 20 Prozent Rabatt auf Dinge, die ich zu 80 Prozent nicht brauche.“

Eckels trockenes Fazit: „Deppert sein kann ich auch. Da gibt’s kein Monopol.“ Beim „Vorsorgefressen“ zum Beispiel: „Ich hab’ einen Hunger, der kommen könnte. Mein Magen ist ein Thermomix.“ Und bedauert, dass es „beim Essen keinen Orgasmus gibt“.

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