TV: München hat endlich wieder einen Stenz
Vom Schnauzbart hat er, ehrlich gesagt, die Schnauze voll. Aber so eine Rotzbremsn g’hört halt dazu, wenn man einen echten bayerischen Bazi spielt.
Auch sonst gibt es für das Leben in München einiges zu beachten:
1.: Bestelle nie ein "kleines" Bier – des gibt’s net.
2.: Es heißt "Die Maß. Die Brezn. Die Wiesn. Der Butter. Das Teller".
Und 3.: Mandel di net auf! (Eine sehr ernste Aufforderung, die der Wiener mit der Hunderasse "Pudel" in Verbindung bringen würde.)
Ja, Johannes Zirner, Berliner mit Wiener Wurzeln, hat eine Menge gelernt, seit er im Vorjahr am Münchner Residenztheater dem Ensemble von Martin Kušej beigetreten ist. Wenn er sagt: "Ich schätze an der Stadt die niedrigen Mieten und die offenen Menschen", muss er selber lachen. Aber wenn er am "Resi" nicht in "Der Widerspenstigen Zähmung" oder in "In 80 Tagen um die Welt" auf der Bühne steht, hat er sogar noch Zeit eine Krimikomödienserie zu drehen.
Schlawiner vs ...
"Der Cop und der Snob" (20.15, ORFeins, Sat.1, Start mit einer Doppelfolge) heißt die und funktioniert nach dem Motto: Gegensätze ziehen sich nicht an. Zirner spielt – mit besagt nervigem Schnauzbart – den Polizisten Gerry Waiblinger. "Einen Münchner Stenz mit Herz", wie er erklärt. Und wie der ewige, der Monaco Franze, lebt auch er nach dem Grundsatz: "A bissl was geht immer."
Weiber, das Verticken von Gebrauchtwagen (auch den Buick vom Halbweltboss); er steht auf "so coole Klamotten wie seine Schlangenledercowboystiefel und sein Lederjopperl"; und wenn’s in der Schickeria schneit, fallen auch ein paar Flocken für den Gerry ab. Wird ein Jugendfreund aus Hasenbergl (also der Münchner Bronx) als Verdächtiger verhaftet, drückt er schnell ein Auge zu – und weg ist der.
"Ich liebe Gerrys unfreiwillige Komik in solchen Situationen", sagt Zirner. "Und mit den beiden absolut konträren Charakteren haben wir viel Stoff für humoristische Momente."
... Saupreiß
Genau. Das feine Leben hat für den "Cop" nämlich ein jähes Ende, als der "Snob" als ein neuer Kollege im Kommissariat auftaucht: Tristan Graf von Rehnitz (Marc Ben Puch), ein stets in edelsten Zwirn verpackter "Saupreiß", soll dafür sorgen, dass für die Münchner Kriminaler die Gaudi nicht zu groß wird. Daraus entsteht: "Ein klarer Fall von Männer-Hassliebe", schmunzelt Zirner. "Die Zusammenarbeit mit Ben ist super. Er ist mir richtig ans Herz gewachsen."
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