Turbobier: Soundtrack für Trankler

Die vier Jungs von Turbobier: Baz Promüü, Fredi Füzpappn, Doci Doppler und Marco Pogo (v.l. und natürlich sind das Künstlernamen).
Im Internet bereits lokale Stars, nehmen die Wiener mit ihrem "Irokesentango" nun die Bars der Welt in Angriff.

Sieht man dieser Tage Häupl Michi mit einem Irokesen-Haarschnitt und gestreckten Stinkefinger, handelt es sich nicht um das neueste Wahlplakat (und eine Geste in Richtung Blau), sondern um das Albumcover von Turbobier. Der Namen ist bei der Wiener Punkband Programm. Es geht in den meisten Songs auf "Irokesentango" um die Vorliebe für das flüssige Gold, Fußball und Begegnungen mit Menschen in Uniform. Das ganze im Wiener Dialekt und mit jeder Menge Schmäh, verpackt in typische, einfache Punkriffs - inklusive Hommagen an Skatepunk-Helden wie Satanic Surfers und Lagwagon.

Helene Fischer

Unter den zwölf Songs auf dem Album findet sich auch die vielleicht beste Parodie auf Helene Fischers "Atemlos". Bei Turbobier heißt die "Arbeitslos durch den Tag", wurde bisher schon über 750.000 Mal auf YouTube angeklickt und fand in Deutschland großen Anklang. Dort gab es für Marco Pogo, Doci Doppler, Baz Promüü und Fredi Füzpappn auch einen Plattenvertrag. Dank Wanda und Bilderbuch ist österreichischer Pop auch hinter der Grenze wieder groß, nun scheint die Zeit für Spaßpunk gekommen sein.

Alltagsgeschichten

Turbobier: Soundtrack für Trankler

Musikalisch ist " Irokesentango" punktypisch einfach aber melodiös gehalten. Wenige Riffs, jede Menge Lärm und eine eingängige, kratzende Stimme von Marco Pogo. Pogo ist es auch, der die die Texte für die Tranklerhymnen schreibt, mit dem Wiener Dialekt spielt und "Alltagsgeschichten" - zumindest für den ein oder anderen - erzählt. So ganz ernst sind die Songs von Turbobier natürlich nicht gemeint. Im Vordergrund steht der Spaß. Das sieht man auch bei den Konzerten der Band - am Samstag durften sie unter anderem die große Bühne beimNova Rockeröffnen - die einfach Laune machen.

Natürlich ist Turbobier nichts für jeden, am allerwenigsten für besorgte Eltern mit Teenagern, aber wegen "Irokesentango" wird sicher niemand zum Alkoholiker - dafür heiser, denn es ist ein Album zum Mitgrölen. Bis der Herr Ober endlich die nächste Runde bringt.

KURIER-Wertung:

Link: Turbobier auf Facebook

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