Truffaut: Schwerpunkt und Doodle zum 80er

Truffaut: Schwerpunkt und Doodle zum 80er
Der TV-Sender ARTE zeigt ab Montag sechs Filme von François Truffaut. Auch Google steht im Zeichen des Meisterregisseurs.

Er war Journalist bei den Cahiers du Cinéma, Mitbegründer der Nouvelle Vague und schließlich einer der herausragenden Regisseure der jüngeren Filmgeschichte: ARTE widmet François Truffaut († 1984) ab Montag einen Schwerpunkt mit sechs seiner Filme. Und die Internet-Suchmaschine Google erweist dem Meisterregisseur an Truffauts Geburtstag (6. Februar) ebenfalls ihre Reverenz. Auf der Startseite sind mehrere Zeichnungen seiner bekanntesten Filme zu sehen.

Es war im Jahr 1954, als François Truffaut den Artikel „Eine gewisse Tendenz im französischen Film“ veröffentlichte: ein Pamphlet gegen „Drehbuchschreiber, die uninspiriert Romanvorlagen adaptieren, ohne selbst einen Bezug zum Kino zu haben“. Männer des Kinos sollten Kino machen und sich nicht von Schriftstellern vorschreiben lassen, was verfilmbar sei und was nicht.

Truffaut wurde so ein „Mann des Kinos“ mit unverwechselbarer Handschrift. Und mit der bis heute originellsten Definition von Film: „Film ist, mit schönen Frauen schöne Sachen anzufangen.“

Darauf verstand er sich auch selbst vorzüglich: Truffaut sah 1979 eine attraktive Brünette im französischen Fernsehmehrteiler „Die Damen von der Küste“ – Fanny Ardant. Er lud sie zum gemeinsamen Mittagessen mit Gérard Depardieu ein, mit dem er gerade „Die letzte Métro“ gedreht hatte. Besetzte Depardieu und Ardant kurz darauf als tragisches Liebespaar im Filmdrama „Die Frau nebenan“. Für Ardant war das der Durchbruch – und der Beginn einer großen Liebe zwischen ihr Truffaut. Die gemeinsame Tochter Joséphine kam 1983 zur Welt. Ein Jahr später starb Truffaut.

Wiedersehen mit Aznavour

Truffaut: Schwerpunkt und Doodle zum 80er

„Auf Liebe und Tod“, Truffauts letzter Film mit Fanny Ardant, bildet heute Abend (20.15 Uhr) den Auftakt zur dreiwöchigen Filmreihe auf ARTE . In dem humorvollen Krimi gerät der Immobilienmakler Julien (Jean-Louis Trintignant) unter Mordverdacht. Seine clevere Sekretärin Barbara Becker (Ardant) versucht ihn mit ihren Nachforschungen zu entlasten und stößt dabei auf eine weitreichende Intrige. Gleich anschließend, um 22.05 Uhr, ist „Schießen Sie nicht auf den Pianisten“ mit dem großartigen Charles Aznavour als Antiheld Charlie Kohler zu sehen.

Legendär wurde auch Truffauts Figur des Antoine Doinel, sein Alter Ego, dargestellt von Jean-Pierre Léaud. In „Geraubte Küsse“ (13.2., 22.10 Uhr) heuert Antoine als Privatdetektiv an und verliebt sich in die Frau seines Arbeitgebers. In „Tisch und Bett“ (20.2., 20.15 Uhr) ist Antoine endlich im Hafen der Ehe angekommen (mit Claude Jade), doch die Idylle hält nicht. In „Liebe auf der Flucht“ (20.2., 21.50 Uhr) steht Antoine schließlich vor der Scheidung von seiner Jugendliebe.

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